Ibiza
Wie
schon erwähnt lagen wir ja die Nacht über im Hafen von Eivissa.
Natürlich hatten wir wieder zum Schlafen die Balkontüre geöffnet
und bekamen so ab und zu mit, dass die ganze Nacht über Passagiere
zurück kamen, die offensichtlich den Aufenthalt auf Ibiza genutzt
hatten, auf der „Partyinsel“ zu feiern. Richtig geweckt wurden
wir aber vom Weckdienst um 07.00 Uhr. Heute hätten wir die
Möglichkeit gehabt, wieder einmal zum Frühstück zu gehen, aber
anscheinend durch das späte und reichliche Abendessen, hatten wir
absolut keinen Hunger. Wer bis jetzt durchgehalten hat, den ganzen
Bericht zu lesen weiß was kommt, also was unser Frühstück war.
So war es für uns kein Problem pünktlich am vereinbarten Treffpunkt
zu sein und dort auf Roberto zu treffen. Auch er war pünktlich, so
dass wir kurz vor 08.00 Uhr zu unserer Exkursion in die Altstadt von
Eivissa starteten. Als erstes wollten wir erenut einen Versuch
unternehmen, mit dem Boot vom Yachthafen nach Eivissa zu fahren.
Allen Anschein nach hatte der Kapitän des Bootes aber auch heute
keine Lust, uns dieses Erlebnis zu gönnen.
Blick vom Yachthafen und der Anlegestelle des Taxibootes auf Eivissa |
Zwar ein wenig traurig
über diesen Reinfall, aber aufgrund des Wetters (strahlend blauer
Himmel, windstill und bis 25 Grad) war es gar nicht möglich, uns die
Laune am heutigen Tag zu verderben. So machten wir kurzerhand wieder
einen Taxifahrer glücklich und er bekam unser Geld für die Fahrt
nach Eivissa.
In Eivissa gingen wir ein Stück am dortigen Fährhafen entlang und
bogen dann in die Altstadt ab, um über das Stadttor „Ses Taules“
in die Altstadt, Dalt Villa, von Eivissa einzutauchen. Vom
Fremdenverkehrsamt Eivissa gibt es einen herrlichen Plan mit drei
verschiedenen Routen durch die Altstadt. Wir entschlossen uns, einen
Mix aus zwei verschiedenen Touren zu unternehmen.
Stadttor "Ses Taules" |
Nach Betreten der Altstadt befanden wir uns im imposanten Waffenhof.
Im Waffenhof |
Von hier aus führte unser Weg links herum. Es ging von nun an stetig
bergauf. Vorbei an der barocken Dominikanerkirche, die leider,
vermutlich wegen Renovierung, geschlossen war. Nach nur wenigen
Metern öffnete sich auf der linken Seite der langgestreckte Placa d'
Espanya, an dem das Rathaus der Stadt Ibiza steht.
Rathaus von Eivissa |
Hinter dem
Rathaus, weiter zum Meer hin, bot sich von der Aussichtsterrasse
„Ravelin“ ein herrlicher Blick auf „unsere“ im gleisenden
Sonnenlicht liegende Orchestra und auf die Spitze der Bastion Llúcia.
Blick von der Aussichtsterrasse auf die MSC Orchestra |
Spitze der Bastion Llúcia |
Auf dem Ravelin ist zudem das Guillem de Montgrí-Denkmal zu sehen,
der 1235 König Jaume I. dazu verhalf, Ibiza einzunehmem.
Denkmal des Guillem de Montgrí |
Unser nächster Anlaufpunkt war die Kathedrale. Um zu dieser zu
gelangen stapften wir über Treppen und steile, gepflasterte Gassen,
die von liebevoll renovierten Häusern gesäumt waren, nach oben.
Eine schweißtreibende Angelegenheit. Aber, unter dem Vorwand sich
die hübschen Bauten anzusehen, kann man ja mal ein Päuschen
einlegen. Ich werde gerade gezwungen mich zu korrigieren, also ich
versichere, es war kein Vorwand sondern pures Interesse an der
Architektur!
Roberto und Anja bei ihren "Architekturbetrachtungen" |
Spaß beiseite, die Wege in der „Dalt Villa“ sind kurz, so dass wir nach nicht allzu langem Anstieg das Objekt unserer Begierde vor uns sahen, die Kathedrale von Eivissa, die auf dem höchsten Punkt der Altstdt thront. Die Kirche, die der hl. Jungfrau Maria gewidmet ist, wurde im 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut. Bei Umbauten im 18. Jahrhundert wurde sie im Barockstil angepasst, was im Innenraum leicht zu erkennen ist.
Kathedrale von Eivissa |
In der Kathedrale |
Neben dem Domplatz befindet sich der Aussichtspunkt „Mirador del
Rey Jaume I.“, von dem aus man einen atemberaubenden Blick über
die Stadt und die Umgebung hat.
Blick vom Mirador del Rey Jaume I. |
Irgendwann hatten sogar wir uns satt gesehen, so dass wir unseren Weg
fortsetzen konnten. Von nun an ging es mit uns abwärts, aber Gott
sei Dank nur in Höhenmetern gemessen. Unser Weg führte uns vorbei
am Puget-Museum, das in einem, aus dem 15. Jahrhundert stammenden
Herrenhaus untergebracht ist. Nur wenige Meter davon entfernt
befindet sich die unscheinbare Sant Cirac Kapelle. Weiter gelangten
wir in die Calle de la Conquista. An einer Wand in dieser
Treppengasse konnten wir Steinplatten mit den Handabdrücken von mehr
oder weniger bekannten Personen (u.a. Fritz Wepper) sehen.
Der "Walk of Fame" von Ibiza |
Immer weiter abwärts gehend kamen wir an den Placa del Sol, der
heute seinem Namen alle Ehre machte. Anja und ich waren nicht mehr zu
halten, hier mussten wir rasten und in einem dort ansässigen Cafe
etwas trinken. Ach war das herrlich bei diesen Temperaturen und in
dieser schönen Umgebung.
Am Placa del Sol |
Wir
können behaupten, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, die
Altstadt von Eivissa hat uns begeistert. Sie ist traumhaft schön und
lohnt einen Besuch. Trotz ihrer geringen Größe hat sie einiges zu
bieten.
Nach
unserer Besichtigungstour lagen wir gut in der Zeit. Die geplante
Abfahrtszeit der MSC Orchestra war für 14.00 Uhr festgelegt. Also
entschieden wir, nochmlas einen kleinen Bummel durch das alte
Hafenviertel von Eivissa zu unternehmen. Nicht erst jetzt bemerkten
wir, dass Roberto auf der gleichen Wellenlänge wie wir lag. Er
machte einfach alles mit und zeigte auch am letzten „Kruscht“,
wie wir in Bayern sagen (hochdeutsch möglicherwiese „Tand“),
Interesse.
Anja und Roberto beim "kruschtl'n" |
Wir
wissen es alle, auch die schönste Zeit geht einmal zu Ende, so auch
unser AufenthaIt auf Ibiza. Über die hübsche Hafenpromenade
schlenderten wir in Richtung Taxistand und ließen uns von dort aus
wohlbehalten zur Orchestra zurück bringen.
Auf der Strandpromenade Richtung Taxistand |
Bedingt
durch die frühe Abfahrtszeit konnten wir noch zum Mittagessen in
Restaurant Villa Borhese gehen und unseren Hunger stillen. Eigentlich
brauche ich es gar nicht extra zu schreiben. Wer uns Schlafmützen
kennt, weiß was nun kommt. Also die, die jetzt schon Gute Nacht
rufen, kennen uns noch nicht richtig, nein wir sind noch nicht gleich
zum „Mittagsschlaf übergegangen, wir haben erst noch unseren
Espresso an der Kaffee-Bar genüsslich geschlürft. Aber jetzt
schnell! GUTE NACHT!
Die
innere Uhr funktioniert bei uns perfekt. Möglicherweise ist es aber
nur der Koffeinentzug. Egal was es ist, wir erwachten pünktlich zum
Cappuccino trinken, den wir bei dem herrlichen Wetter natürlich auf
dem Pool-Deck zu uns nahmen. Dort bemerkten wir, dass es wieder ein
wenig windiger geworden war. Der Kapitän der MSC Orchestra bot uns
zum Cappuccino noch ein schönes Erlebnis, denn er fuhr nahe an der
Küste von Mallorca entlang.
Die MSC Orchestra zieht an der Küste Mallorca's entlang |
Es blieb noch Zeit, um schnell die restlichen Decks zu fotografieren, war ja nicht mehr so viel. Bei der Vorbeifahrt an Mallorca befand ich mich ja schon auf Deck 14, so dass ich gleich noch die restlichen Bilder fertigte.
Von Deck 14 hat man einfach einen herrlichen Blick über die Pool-Landschaft.
Auf Deck 14 ist schließlich auch die Disco R 32 angesiedelt
Langsam geht es hoch hinauf. Auf Deck 15 ist sogar eine Minigolfanlage vorhanden.
Noch ein Deck höher liegt das Centro Sportivo, wo unsere Vorstellung der MSC Orchestra auch endet.
Bedingt durch das frühe
Ablegen in Ibiza konnten wir heute wieder einmal unserer normalen
Abendgestaltung nachgehen. Was heißen soll, dass wir auch wieder der
abendlichen Show im Theater beiwohnten. Vor dieser hatten wir uns
hübsch gemacht und an der Bar des Casinos einen Cocktail getrunken.
Die Abend-Show stand heute unter dem Motto „Samurai“. Lasst mich
an dieser Stelle ein Wort zu den Shows auf der MSC Orchestra
anmerken. Wir fanden die Choreografie der Shows immer gut gelungen.
Dass auch bei den Shows Einsparungen vorgenommen wurden zeigte sich
darin, dass während der gesamten Kreuzfahrt immer die selben
Artisten auftraten. Diese wurden mit in das Thema der Show einbezogen
und zeigten auch unterschiedliche Programme, aber die gewisse Würze
fehlte. Es war halt dann doch immer die selbe Art von Akrobatik die
jeden Abend geboten wurde. Trotz dieser kritischen Anmerkung muss ich
ganz klar sagen, dass wir uns bei den Shows überwiegend gut
unterhalten wurden.
Von Deck 14 hat man einfach einen herrlichen Blick über die Pool-Landschaft.
Ausblick von Deck 14 auf die Pool-Landschaft |
Disco R 32 |
Minigolfanlage der MSC Orchestra |
Centro Sportivo |
Am Ende der Show ging es
dann schon los. Uns wurde deutlich vor Augen geführt, dass sich
unsere Kreuzfahrt langsam dem Ende zuneigt. Die Akteure bedankten
sich, der Kreuzfahrtdirektor hoffte uns irgendwann wieder auf einem
Schiff von MSC begrüßen zu können, ach ja, und ich habe bisher
vergessen zu erwähnen, dass heute noch der Abschiedsgalaabend war,
der bei MSC zwar nicht so hart betitelt wird wie bei anderen
Reedereien, sondern als Kapitänsgalaabend ausgewiesen wird. Toll,
nach all diesen Hinweisen wurde es uns bewusst, dass in 2 Tagen schon
wieder alles vorbei ist. Wir versuchten nun, diese grauen Gedanken zu
verdrängen und diese Kreuzfahrt bis zur letzten Sekunde in vollen
Zügen zu genießen.
Da wir als
MSC-Club-Mitglieder für den heutigen Abend noch eine Einladung zum
Kapitänsempfang bekommen hatten, schauten wir nach der Show mal kurz
in Richtung Shaker-Lounge, wo dieser stattfand. Vor dem Eingang hatte
sich eine kurze Schlange gebildet, was für uns aber ausreichend war
zu entscheiden, dass wir dies nicht unbedingt benötigen. So
watschelten wir Richtung Kabine und machten uns für den Galaabend
schick.
Beim Galadiner war unser
Tisch wieder komplett. Den Höhepunkt des Essens stellte natürlich
die Präsentation und anschließende Verteilung der Alaska-Eis-Torte
dar. Wie jeden Abend herrschte an unserem Tisch eine lebhafte
Konversation. Natürlich erzählte jeder, was er auf Ibiza alles
unternommen und erlebt hat. So kam es, dass wir, wie so oft, beim
Verlassen des Restaurants erst bemerkten, dass wir wieder einmal so
ziemlich die letzten Gäste waren, die das Villa Borghese verließen.
Jeder von euch versteht
doch, dass man mit vollem Bauch nicht gleich ins Bett gehen kann.
Genau das dachten wir auch und zudem wollten wir den erlebnisreichen
Tag auch noch gemütlich bei einem Cocktail ausklingen lassen. Blieb
es bei einem? Ich hülle mich einfach in Schweigen, nicht dass noch
jemand auf die Idee kommt nachzuzählen, was wir am Tag alles so
konsumiert haben.
Irgendwann suchten wir
schließlich unsere Kabine auf um uns fit zu schlafen für den
nächsten Tag.
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