Hier entsteht nach und nach eine Seite mit Reiseberichten über unsere Kreuzfahrten, in denen viele Tipps beinhaltet sind, wie Landausflüge selbst organisiert werden können.

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Freitag, 5. April 2013

Osterkreuzfahrt MSC Orchestra 29.03.2013 bis 05.04.2013



Ausschiffung und Heimfahrt


Am Freitag den 05.04.2013 war es dann soweit, unsere Kreuzfahrt auf der MSC Orchestra ging dem Ende zu. Wir hatten den Weckdienst auf 07.15 Uhr gestellt. Laut MSC hätten wir die Kabine bis 07.00 Uhr schon räumen müssen, aber wir mussten doch MSC Zeit geben, jemanden bei uns vorbei zu schicken, der uns erklärt, dass wir noch weiter an Bord bleiben dürfen. Aber es geschah wieder nicht. Die sollten einfach mal jemanden losschicken, der auch zu unserer Kabine findet, um uns die gute Nachricht zu überbringen. Es gab ja auch noch die Möglichkeit, dass MSC uns bis zum Verlassen des Schiffes auf Kohlen sitzen lässt, um uns die gute Nachricht zu überbringen. Ich löse gleich auf, es geschah auch nach dieser Fahrt nicht, sie wollten uns nicht länger an Bord haben. Hallo Leute! Das war ein Spaß!
Zurück zu den Tatsachen. Nach dem Aufstehen riskierten wir einen Blick aus dem Fenster und sahen, dass sich die Orchestra bereits im Hafenbecken von Genua befand und die letzten Meter zum Kai zurück legte. Wir erledigten die Morgentoilette, packten unsere restlichen Sachen zusammen und machten uns auf den Weg zum Frühstück. Ja ihr hört richtig, heute haben wir es tatsächlich geschafft ins Restaurant Villa Borghese zum Frühstücken zu kommen. Wir nutzten nochmals den guten Service und stärkten uns für die weite Heimfahrt.

Da unsere Ausschiffung um 09.00 Uhr über die Bühne gehen sollte, konnten wir uns Zeit lassen. Nach dem Frühstück noch ein Bummel über das Schiff, ein letztes Zigarettchen auf dem Außendeck, von wo aus wir sahen, dass die Orchestra nicht am Ponte Mille sondern am Ponte Andrea Doria festgemacht hatte. Als wir gerade auf dem Weg waren, uns zum Treffpunkt unserer Ausschiffungsfarbe zu begeben, sah ich auf einem Bildschirm aus dem Augenwinkel heraus, dass unsere Farbe bereits aufleuchtete, bzw. angezeigt wurde. Tja, dann war es wieder mal soweit. Obwohl wir nicht wollten, trotteten wir Richtung Ausgang. Auf dem Weg dorthin schauten wir uns alles noch einmal an und saugten die Bilder in uns auf. Erinnerungen an viele schöne Stunden, die uns keiner mehr nehmen konnte.

Den Weg zum Schiff zu der „Kofferhalle“ nahmen wir wie in Trance. Schnell hatten wir unsere Koffer gefunden. Mit diesen im Schlepptau gingen wir zu dem Tisch, an dem die Pkw-Schlüssel bereit lagen und anschließend zu unserem Auto. Die Koffer verstaut, ein Zigarettchen und einen letzten Blick auf die MSC Orchestra geworfen und schon ging die Heimfahrt los.

Ruckzuck waren wir aus dem Hafengelände heraus und auch schon auf der Autobahn in Richtung Heimat. Anfangs waren wir beide recht still, jeder war in Gedanken noch bei den letzten 8 Tagen. Passend zu unserer melancholischen Stimmung, fing es dann auch noch zu regnen an. Ach ja, ich hab ganz vergessen, für die Heimfahrt hatten wir eine andere Route gewählt und zwar fuhren wir, am Gardasee vorbei, über den Brenner.
Wir kamen nach der Abfahrt in Genua flott voran und bis zum Gardasee gab es keinerlei Staus oder Probleme. Während eines Tankstops in Desenzano am Gardasee legten wir auch eine kleine Essenspause ein. Die Gunst der Stunde nutzend, sprich staufrei zu fahren, nutzten wir natürlich aus. Aber, es kam wie es kommen musste, nach nur wenigen Kilometern auf der Brennerautobahn, standen wir. Nach 5 km wussten wir, dass eine Baustelle (Verengung auf eine Fahrspur) der Grund für den Stau war. Danach ging es flott weiter. Gleiches mussten wir dann noch in der Nähe von Bozen erdulden, wobei wir hier schlauer waren und von der Autobahn abgefahren sind und so den Stau umfahren haben. Dieser wäre sogar 8 km lang gewesen. Auch dieses „Hindernis“ haben wir gemeistert. Mittlerweile waren wir an die 6 Stunden unterwegs und es wurde Zeit für einen Kaffee. Wir fuhren an einer Autobahnraststätte kurz vor Sterzing ab und genehmigten uns dort 2 leckere Cappuccino. Nun löste mich Anja mit fahren ab und ohne weitere Zwischenfälle kamen wir schließlich um 19.30 Uhr in unserer Heimatstadt an. Natürlich knurrten uns die Mägen, so dass wir als Abschluss unseres Urlaub's noch bei unserem Chinesen das Buffet stürmten. Hundemüde von der Heimfahrt und immer noch in Geddanken an die vergangene Kreuzfahrt, fielen wir am heutigen Abend ins Bett und schliefen tief und fest dem Alltag entgegen.


Fazit der Kreuzfahrt auf der MSC Orchestra


Als erstes zum Hauptdarsteller, dem Schiff, also der MSC Orchestra. Nach unserem Geschmack ein wunderschönes Schiff. Wir machen ja keinen Hehl daraus, dass uns MSC-Schiffe im Allgemeinen gut gefallen. Zu den technischen Daten gibt es so viele Internetseiten, da kann jeder der Interesse hat selbst nachsehen kann. Die Orchestra sieht man ihr Alter nicht an, die Dame hat sich wirklich gut gehalten. Man muss mal bedenken, wie viele Menschen seit ihrer Jungfernfahrt über sie hergefallen sind. Reicht da 1 Million? Aber sie wird auch gut gepflegt. Das und die Bilder in meinem Reisebericht müssen reichen was zur Orchestra zu sagen wäre.

Nachdem unsere letzte Kreuzfahrt mit der MSC Splendida doch etwas enttäuschend verlaufen war, hinsichtlich Service und Essen, hat uns MSC mit seinen Leistungen auf der Orchestra wieder überzeugt. Das Preis-/Leistungsverhältnis war durch die Sonderkonditionen (Balkonkabine für 299,- € abzüglich 10 % Club-Rabatt) mehr als gut. Ich weiß nicht ob sich das für MSC gerechnet hat.
Zum ersten Mal haben wir das AI Getränkepaket gebucht und sind damit gut gefahren. Da wir im Urlaub nicht unbedingt bei den Getränken herumgeizen, uns am Abend auch mal den ein oder anderen Cocktail gönnen, zum Essen ein Weinchen schlürfen, Cappuccino, Espresso, Wasser und auch mal ein Bierchen auf dem Schiff trinken, sind wir, ohne das Getränkepaket genutzt zu haben, in etwa auf die selben Getränkekosten gekommen und ganz ehrlich gesagt, mit Getränkepaket gönnt man sich dann halt vielleicht doch mal ein Gläschen mehr.

Zusammenfassend können wir sagen, dass unsere Herzen wieder für MSC schlagen. Der Großteil von euch weiß, dass unsere allererste Kreuzfahrt mit der MSC Poesia war. Das erste Mal ist doch für jeden von uns Kreuzfahrtsüchtigen was einmaliges. Daher ist es natürlich um so schöner, wenn man sich auf einem Schiff der selben Reederei wieder fühlt, als wäre es das erste Mal. Und das taten wir auf unserer Osterkreuzfahrt 2013 mit der MSC Orchestra.

Viel Spaß beim lesen, gefällt es euch, lasst es mich ruhig wissen, wollt ihr Kritik üben, dann seid gnädig. Soll es dem Einen oder Anderen zu viel zu lesen sein, dann solltet ihr wissen, dass meine Reiseberichte in erster Linie als Erinnerung für Anja und mich geschrieben wurden, daher auch so viele Kleinigkeiten und vielleicht auch Wiederholungen.

Euer Reinhard





MSC Orchestra

Donnerstag, 4. April 2013

Osterkreuzfahrt MSC Orchestra 29.03.2013 bis 05.04.2013


Villefranche sur Mer




Gestern sind wir ja soooo früh aufgestanden, das mussten wir heute wieder herinholen. Das Fazit war natürlich, dass wir kein Frühstück mehr bekamen. Das Schlimmere an der ganzen Langschläferei am heutigen Tag war, dass es ab 09.00 Uhr die Tendertickets zu holen gab, denn in Villefranche wurde nicht an Land fest gemacht. Natürlich dauerte es auch noch, bis uns das in den Sinn kam. Als es schließlich soweit war, dass es uns wieder einfiel, liefen wir zu einer nicht für möglich gehaltenen Hochform auf. Raus aus der Kabine, im Laufschritt, ich nehm an es hat eher wie Schweinsgalopp ausgesehen, zum Lift und auf direktem Weg in die Shaker Lounge, wo die Tenderkarten ausgegeben wurden. Die beste Nummer wäre 4 gewesen, wir ergatterten die Nummer 8. Das einzig positive an der späten Abholung der Tenderkarten war, dass wir keine Sekunde anstehen mussten. Was nicht so schön war, die Nummer 8 bedeutete, dass wir erst gegen 14.00 Uhr vom Schiff kommen würden und wir hatten uns doch ganz viel vorgenommen für den heutigen Landgang. Doch dazu später mehr.

Nach so viel Aufregung konnten wir uns erst einmal unserem Ersatzfrühstück widmen, das wir natürlich auf dem Außendeck einnahmen. Erst jetzt registrierten wir so richtig, dass das Wetter nicht sehr vielversprechend war. Dunkelgraue Wolken und die Temperaturen reichten nicht annähernd an die, am gestrigen Tag in Ibiza herrschenden, heran. Es ging also dem Norden zu, immer näher der Heimat zu. Schade, denn wir hatten uns auch riesig auf diese Destination gefreut und ich hatte in aller Kürze einen schönen Ausflug nach Nizza ausgearbeitet. Aber wir haben bisher immer jedem Wetter getrotzt und dies sollte sich auch heute nicht ändern.

Durch die bereits angesprochene Tatsache, dass wir frühestens um 14.00 Uhr getendert werden, mussten wir uns nicht hetzen und konnten noch in aller Ruhe Mittag essen. Bis dahin vertrieben wir uns die Zeit, indem wir ein wenig auf der Orchestra herum spazierten. Bevor wir uns dann ins Restaurant begaben, richteten wir auf unserer Kabine gleich alles für den Landgang her. Während wir das bewerkstelligten, klingelte das Telefon. Roberto war am Apparat und fragte, ob sich Victor und er sich heute uns anschließen dürfen, was für uns kein Problem darstellte. Bei dem Gespräch mit Roberto tauchte ein anderes Problem auf, Victor und er hatten die Tendernummer 10, was bedeutete, dass die beiden erst um 14.30 Uhr getendert wurden. Ich schlug Roberto vor, dass wir uns um 14.00 Uhr, also zu unserem Tendertermin, treffen und dann versuchen gemeinsam auf ein Tenderboot zu kommen. Nun war die Zeit gekommen, um ins Restaurant zu gehen und unseren Hunger zu stillen. Das Mittagessen war fast gleichzeitig beendet, als die Orchestra in der Bucht von Villefranche Anker warf. Da wir, so wie die Orchestra lag, von unserem Balkon direkten Blick auf Villefranche hatten, zogen wir uns nach dem Espressotrinken auf unsere Kabine zurück.

Blick von unserem Balkon auf Villefransche sur Mer

Ach war das ein schönes Fleckchen Erde, wenn nur, ja wenn nur das Wetter besser gewesen wäre. Dunkle Regenwolken lagen über Südfrankreich und die leißen wirklich nichts gutes ahnen. Dazu kam noch der Temperatursturz von gestern 25 º auf heute 14 º. Gefühlt war es noch viel schlimmer!

Rechtzeitig fanden wir uns dann zum Tnedern im Theater, wo Treffpunkt war, ein. Als erstes sahen wir uns nach Robertor und Victor um, doch die beiden waren nirgendwo zu finden. Anscheinend hatten sie ihre Pläne geändert. Endlich war es dann Zeit, es war kurz vor 14.00 Uhr, dass wir getendert werden. 

Einstieg ins Tenderboot

Dazu muss ich sagen, dass die Crew der MSC Orchestra bei diesem Manöver tolle Arbeit leistete. Der gesamte Tendervorgang wurde mit Rettungsbooten der MSC Orchestra abgewickelt. Gut 15 Minuten nachdem wir auf das Rettungsboot gestiegen waren, stiegen wir am schnuckeligen Kreuzfahrtterminal von Villefranche sur Mer aus. Entlang der hübschen Uferpromenade spazierten wir nun Richtung Bahnhof, von wo aus wir mit dem Zug nach Nizza fahren wollten. Schnell hatten wir die gut 500 m bis zum Bahnhof hinter uns gebracht. Nun brauchten wir natürlich Fahrkarten für den Zug. Ich trottete also zum Bahnhof um Fahrkarten zu kaufen. Da auf der Seite, auf der der Bahnhof steht die Abfahrt des Zuges nach Monaco ist, herrschte hier natürlich reges Treiben. Am Fahrkartenschalter war die Hölle los, zum Glück sah ich aber im Augenwinkel einen Fahrkartenautomaten, doch viel weniger war hier auch nicht los. Brav stellte ich mich in die Reihe und wartete bis ich an den Automaten komme. Also der Schnelldenker war ich anscheinend an diesem Tag nicht, denn erst nach einer Weile schaute ich zum Wartehäuschen auf der anderen Seite, also dorthin, wo der Zug nach Nizza abfährt. Neidisch sah ich auf die wenigen Leute die dort warteten. Es brauchte aber immer noch ein paar Augenblick bis mir die Idee kam „Vielleicht gibt es dort auch einen Fahrkartenautomaten“. Bei genauerer Betrachtung entdeckte ich dann tatsächlich einen Fahrkartenautomaten und ich „Hornochse“ stelle mich hier an! Nun aber nichts wie ab auf die andere Plattform. Auf dem Weg dorthin noch schnell Anja signalisiert, dass sie kommen soll und schon stand ich, noch zwei Personen vor mir habend, vor dem Fahrkartenautomaten. Als ich dran war, hatte ich noch kleinere Probleme, wie ich das Teil dazu bringe, mir Fahrkarten durch Bezahlung mit der VISA-Karte zu geben. Just in dem Moment, als ich es gerafft habe, fuhr der Zug in Richtung Nizza ein. Nein, heute hatten wir Pech, mein Fahrkartenkauf war noch nicht beendet, als dieser Zug losfuhr. Das hieß im Klartext, eine halbe Stunde warten, bis der nächste Zug kommt.
Während der Wartezeit hatten wir Gelegenheit, über die Bucht hinweg auf die in voller Pracht vor Anker liegende MSC Orchestra zu schauen.

Die MSC Orchestra liegt in der Bucht von Villefranche sur Mer vor Anker

Leider fing es dann leicht zu regenen an, der schnell stärker wurde und bis zu unserer Rückkehr auf die MSC Orchestra anhielt. Da wir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten und die Fahrkarten, die pro Person übrigens 3,40 € für Hin- und Rückfahrt gekostet haben, fuhren wir nach Nizza, um dort unser Besichtigungsprogramm durchzuziehen.

Als erstes brauchten wir nach unserer Ankunft am Gare de Nice Ville eine Toilette. Da der Bahnhof und der Bahnhofsvorplatz bei unserem Besuch eine riesige Baustelle war, stellte sich dieses Unterfangen aber gar nicht so leicht dar. Aber ich kann Entwarnung geben, als alte Pfadfinder fanden wir das versteckte stille Örtchen und wir wurden nur vom Regen nass.

So, als allererstes wollten wir die größte, außerhalb von Russland stehende Cathédrale Orthodoxe Russe Saint-Nicolas ansehen. Da diese doch ein paar Meter vom Hauptbahnhof entfernt steht, wollten wir den Bus nutzen. Vorweg hatte ich recherchiert, dass die Linie 71 für unser Vorhaben am besten geeignet ist. Die Haltestelle, so wusste ich, war ganz in der Nähe. Denkste, wegen der Umbauarbeiten war die Haltestelle verlegt worden. Aber auch die Aushilfshaltestelle war ganz in der Nähe. Als wir zu dieser kamen fuhr gerade ein Bus der Linie 71 vor. Was für ein Glück wir doch auf einmal haben. Ha Ha, Fahrer macht Pause, 20 Minuten warten. Aber das alles kann doch einen Seemann, sorry natürlich auch Seefrau nicht erschüttern. Irgendwann in diesem Leben fuhren wir nun mit der Buslinie 71 in Richtung Corniche Bellevue, bis zur Bushaltestelle Tzaréwitch. Von dort war es nur noch ein Katzensprung und schon leuchteten uns aus dem Regengrau die grünen Zwiebeltürme der Cathédrale Orthodoxe Russe Saint-Nicolas entgegen.

Cathédrale Orthodoxe Russe Saint-Nicolas

Da sich russische Adelsfamilien und Mitglieder des Zarenhofs im 19. Jh. an der Côte d'Azur nieder ließen, wurde der Bau einer Kathedrale notwendig. 1912 feierte die russische Gemeinde die Einweihung ihres Gotteshauses. Wir sahen uns zunächst ein wenig von außen den imposanten Bau an und hofften, dass die Kathedrale auch von Innen besichtigt werden kann. Ja, die Türen waren geöffnet und in dem Gotteshaus erwarteten uns wertvolle Fresken, Ikonen und Holzschnitzereien. Der Eintritt übrigens war frei. Zur Information, im Inneren der Kathedrale herrscht absolutes Foto- und Videoverbot.
Innenansicht der russischen Kathedrale (Bild stammt von www.wikipedia.com)

Wieder im Freien, es schüttete immer noch wie aus Eimern, umrundeten wir einmal die Kirche, die in einem großzügig angelegten Park steht.

Nach diesem Abstecher fuhren wir mit der Buslinie 71 zurück zum Bahnhof. Während der Fahrt zog ich in Erwägung, wegen des anhaltenden Starkregens, die Stadtbesichtigung von Nizza abzubrechen, irgendwo gemütlich ein Käffchen zu trinken und dann zurück auf's Schiff zu fahren. Anja willigte nur bedingt ein, da sie in der von mir erstellten Tourbeschreibung gelesen hatte, dass die Einkaufsmeile von Nizza ganz in der Nähe des Bahnhofes sein soll und die katholische Kathedrale auch dort angesiedelt ist. Natürlich ließ ich mich breit schlagen und unter dem Motto „just walking in the rain“ stapften wir durch Nizza. In der Avenue Jean-Médecin angekommen, die Kathedrale schon in Sichtweite, entdeckte Anja einen H&M. Ich wusste was kommt, Anja kommt an besagtem Geschäft nicht vorbei. Ich müsste lügen wenn ich sagen würde, dass ich ganz froh war, wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. Meine Frau hat mir das anscheinend angesehen und nutzte die Gelegenheit in vollen Zügen aus. Alles wurde, von oben bis unten ganz genau angesehen.

Nach Verlassen des Bekleidungsgeschäftes ging es auf direktem Weg zu der ganz nahen Kathedrale Sainte-Réparate.

Kathedrale Sainte-Réparate

Sie ist die Kirche der Heiligen Reparata, der Schutzpatronin der Stadt Nizza und wurde bereits im 17. Jahrhundert erbaut. Die Kathedrale im barocken Baustil ist ein archetektonisches Meisterwerk. Besonders imposant sind der Hauptaltar sowie die kunstvollen Verzierungen und Vergoldungen. Es hat den Anschein, dass die Kirche vor kurzem komplett renoviert wurde.

In der Kathedrale Sainte Réparata

Mittlerweile war es doch schon 17.00 Uhr geworden, der Regen aber nicht weniger. Irgendwann wird es auch dem Härtesten zu feucht, so auch uns. Einstimmiger Beschluss: Noch irgendwo einen heißen Cappuccino und dann zurück zum Schiff. Gesagt getan. Im Bahnhofsgebäude fanden wir dann ein Cafe, wo wir genüsslich das heiße Getränk durch die Kehle laufen ließen.Jetzt ging es in die Bahnhofshalle. Schnell hatten wir mitbekommen, dass die Züge allem Anschein nach nicht von einem fest zugeteilten Gleis abfahren, sondern die Abfahrtsgleise individuell zugeteilt werden. Auf der großen Anzeigetafel fanden wir den für uns relevanten Zug. Die Abfahrt sollte in 20 Minuten sein, eine Gleisangabe war aber noch nicht vorhanden. Sage und schreibe 4 Minuten vor Abfahrt wurde erst die Gleisangabe eingeblendet. Wir liefen ein wenig schneller wie sonst, stiegen in den Zug und hatten gerade Platz genommen, als dieser auch schon abfuhr. Da muss ich mich schon fragen, wie ein Mensch, der in seiner Bewegung eingeschränkt ist, von der Bahnhofshalle zum Zug kommen soll, ohne dass ihm dieser vor der Nase wegfährt. Liebe Verantwortliche von SNCF (französische Bahn), macht euch da bitte mal Gedanken!

Nach ca. 10 Minuten Zugfahrt stiegen wir am Bahnhof von Villefranche aus. „18 Uhr Villefranche, Regen, die Frisur hält schon lange nicht mehr“. Sorry, ab und zu muss ich einfach so einen Blödsinn schreiben, wenn er mir in den Sinn kommt. Jetzt aber seriös weiter. Vom Bahnhof aus nahmen wir nun den Weg durch die Altstadt von Villefranche sur Mer, um zum Kreuzfahrtterminal zu kommen. Das Wenige, was wir sahen war wirklich sehr ansprechend. Sollten wir des öfteren hier her kommen, dann wäre auch einmal daran zu denken, nicht nach Nizza oder Monaco zu fahren, sondern dieses schöne Städtchen anzusehen. Überigens, Anja ist ganz meiner Meinung, vielleicht auch deshalb, weil es in Villefranche auch eine große Anzahl von Boutiquen und diversen anderen Geschäften gibt.

Nach dem feuchten Spaziergang durch das französische Städtchen kamen wir schließlich zum Kreuzfahrtterminal. Hier hatte sich eine lange Schlange von Passagieren gebildet, die alle zurück zur MSC Orchestra wollten. Ich nehme an, dass wir Pech hatten und zu einem Zeitpunkt zurück kamen, als gerade eine Vielzahl von gebuchten Ausflügen endeten. Ich muss nochmals die Organisation durch MSC loben, es dauerte nicht allzu lange und auch wir wurden getendert.

Mit dem Tenderboot geht es zurück zur MSC Orchestra

Heute wirkte es sich wieder einmal sehr positiv aus, dass wir die 2. Essensitzung gewählt hatten. So konnten wir uns noch in aller Ruhe der klammen Klamotten entledigen und uns unter der heißen Dusche aufwärmen. Natürlich fiel am heutigen Abend für uns die Show im Theater aus, was aber nicht weiter tragisch war. Wir hatten heute, trotz des bescheidenen Wetters, viele neue Eindrücke gewonnen, vor allem den, dass die Destination Villefranche sur Mer eine Vielzahl von Exkursionen für uns bereit hält.

Irgendwann fängt dann einer von uns beiden an, diese saublöde Formulierung auszusprechen „zum letzten mal“. Ich weiß nicht wer es diesmal war, auch weiß ich nicht in welchem Zusammenhang es gefallen ist, was ich aber weiß, der Satz kam. Möglicherweise war´s „der letzte Landgang dieser Reise“ oder „jetzt gehen wir zum letzten mal zum Abendessen“ oder „das letzte Abendessen“, ist auch sch…egal, der Ausspruch kam und die Stimmung sank schlagartig, weil die bisher so schöne Reise sich dem Ende zu neigt. Jedermann sieht uns das auch gleich an. So fragten unsere Tischnachbarn sofort nach, was denn mit uns los sei. Nach unserer Erklärung herrschte Stille. Wir hatten es also geschafft den anderen klarzumachen, dass wir heute unseren letzten Abend zusammen verbrachten. Langsam kamen die Gespräche aber wieder in Gang und wir gingen dazu über, den letzten Abend nochmals in der netten Runde zu genießen. Wieder wurde es eine lange Essenssitzung und im Anschluss an das Abendessen setzten wir uns auch noch in einer Bar zusammen und plauschten weiter und tauschten unsere Adressen aus. Dann war die Zeit des Abschieds gekommen. An dieser Stelle muss einfach reichen, dass dieser herzlich war und schwer fiel.

Wir trabten nun gesenkten Hauptes Richtung Kabine, denn wir mussten die Koffer noch vor die Tür stellen. Den Großteil hatten wir vor dem Abendessen schon gepackt, so dass diese Aufgabe schnell vollzogen war. So durfte das doch nicht enden. Anscheinend hatten Anja und ich den selben Gedanken. Also ein letzter Cocktail musste einfach noch sein. Das Casino war unser Ziel, denn nur dort konnten wir auch zu unserem Cocktail rauchen. Auf unserem Gang durch das Schiff mussten wir feststellen, dass dort schon überall „die Gehsteige hochgeklappt“ waren. Um so verwunderlicher, dass im Casino der Bär steppte. Unter dem Motto „Raucher aller Welt vereinigt euch“ hielten sich hier die ganz Harten auf und feierten Abschied. Ich weiß, dass ich mir jetzt einen Schiefer bei allen Nichtrauchern einziehe, aber MSC könnte mit Sicherheit ein paar Euro mehr verdienen, wenn sie die Raucher nicht aus allen Bars verbannt hätten. Wenigstens EINE Bar mit Musik in der auch Raucher gern gesehen sind wäre nicht schlecht. Auch Raucher bezahlen für das Entertainment! Bitte jetzt keinen „Krieg“ mit mir wegen dieser Aussage anfangen, denn wir achten alle Nichtraucher und auch die Verbote.

Es hilft aber alles nichts, irgendwann brachen wir dann ab und gingen, zum letzten Mal auf dieser Fahrt ins Bett. Besonders gut geschlafen haben wir beide nicht.






MSC Orchestra

Mittwoch, 3. April 2013

Osterkreuzfahrt MSC Orchestra 29.03.2013 bis 05.04.2013



Ibiza


Wie schon erwähnt lagen wir ja die Nacht über im Hafen von Eivissa. Natürlich hatten wir wieder zum Schlafen die Balkontüre geöffnet und bekamen so ab und zu mit, dass die ganze Nacht über Passagiere zurück kamen, die offensichtlich den Aufenthalt auf Ibiza genutzt hatten, auf der „Partyinsel“ zu feiern. Richtig geweckt wurden wir aber vom Weckdienst um 07.00 Uhr. Heute hätten wir die Möglichkeit gehabt, wieder einmal zum Frühstück zu gehen, aber anscheinend durch das späte und reichliche Abendessen, hatten wir absolut keinen Hunger. Wer bis jetzt durchgehalten hat, den ganzen Bericht zu lesen weiß was kommt, also was unser Frühstück war.

So war es für uns kein Problem pünktlich am vereinbarten Treffpunkt zu sein und dort auf Roberto zu treffen. Auch er war pünktlich, so dass wir kurz vor 08.00 Uhr zu unserer Exkursion in die Altstadt von Eivissa starteten. Als erstes wollten wir erenut einen Versuch unternehmen, mit dem Boot vom Yachthafen nach Eivissa zu fahren. Allen Anschein nach hatte der Kapitän des Bootes aber auch heute keine Lust, uns dieses Erlebnis zu gönnen.

Blick vom Yachthafen und der Anlegestelle des Taxibootes auf Eivissa 

Zwar ein wenig traurig über diesen Reinfall, aber aufgrund des Wetters (strahlend blauer Himmel, windstill und bis 25 Grad) war es gar nicht möglich, uns die Laune am heutigen Tag zu verderben. So machten wir kurzerhand wieder einen Taxifahrer glücklich und er bekam unser Geld für die Fahrt nach Eivissa.

In Eivissa gingen wir ein Stück am dortigen Fährhafen entlang und bogen dann in die Altstadt ab, um über das Stadttor „Ses Taules“ in die Altstadt, Dalt Villa, von Eivissa einzutauchen. Vom Fremdenverkehrsamt Eivissa gibt es einen herrlichen Plan mit drei verschiedenen Routen durch die Altstadt. Wir entschlossen uns, einen Mix aus zwei verschiedenen Touren zu unternehmen.

Stadttor "Ses Taules"

Nach Betreten der Altstadt befanden wir uns im imposanten Waffenhof.

Im Waffenhof

Von hier aus führte unser Weg links herum. Es ging von nun an stetig bergauf. Vorbei an der barocken Dominikanerkirche, die leider, vermutlich wegen Renovierung, geschlossen war. Nach nur wenigen Metern öffnete sich auf der linken Seite der langgestreckte Placa d' Espanya, an dem das Rathaus der Stadt Ibiza steht.

Rathaus von Eivissa
Hinter dem Rathaus, weiter zum Meer hin, bot sich von der Aussichtsterrasse „Ravelin“ ein herrlicher Blick auf „unsere“ im gleisenden Sonnenlicht liegende Orchestra und auf die Spitze der Bastion Llúcia. 

Blick von der Aussichtsterrasse auf die MSC Orchestra

Spitze der Bastion Llúcia

Auf dem Ravelin ist zudem das Guillem de Montgrí-Denkmal zu sehen, der 1235 König Jaume I. dazu verhalf, Ibiza einzunehmem.

Denkmal des Guillem de Montgrí

Unser nächster Anlaufpunkt war die Kathedrale. Um zu dieser zu gelangen stapften wir über Treppen und steile, gepflasterte Gassen, die von liebevoll renovierten Häusern gesäumt waren, nach oben. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Aber, unter dem Vorwand sich die hübschen Bauten anzusehen, kann man ja mal ein Päuschen einlegen. Ich werde gerade gezwungen mich zu korrigieren, also ich versichere, es war kein Vorwand sondern pures Interesse an der Architektur!

Roberto und Anja bei ihren "Architekturbetrachtungen"

Spaß beiseite, die Wege in der „Dalt Villa“ sind kurz, so dass wir nach nicht allzu langem Anstieg das Objekt unserer Begierde vor uns sahen, die Kathedrale von Eivissa, die auf dem höchsten Punkt der Altstdt thront. Die Kirche, die der hl. Jungfrau Maria gewidmet ist, wurde im 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut. Bei Umbauten im 18. Jahrhundert wurde sie im Barockstil angepasst, was im Innenraum leicht zu erkennen ist.



Kathedrale von Eivissa


In der Kathedrale

Neben dem Domplatz befindet sich der Aussichtspunkt „Mirador del Rey Jaume I.“, von dem aus man einen atemberaubenden Blick über die Stadt und die Umgebung hat.

Blick vom Mirador del Rey Jaume I.

Irgendwann hatten sogar wir uns satt gesehen, so dass wir unseren Weg fortsetzen konnten. Von nun an ging es mit uns abwärts, aber Gott sei Dank nur in Höhenmetern gemessen. Unser Weg führte uns vorbei am Puget-Museum, das in einem, aus dem 15. Jahrhundert stammenden Herrenhaus untergebracht ist. Nur wenige Meter davon entfernt befindet sich die unscheinbare Sant Cirac Kapelle. Weiter gelangten wir in die Calle de la Conquista. An einer Wand in dieser Treppengasse konnten wir Steinplatten mit den Handabdrücken von mehr oder weniger bekannten Personen (u.a. Fritz Wepper) sehen.

Der "Walk of Fame" von Ibiza

Immer weiter abwärts gehend kamen wir an den Placa del Sol, der heute seinem Namen alle Ehre machte. Anja und ich waren nicht mehr zu halten, hier mussten wir rasten und in einem dort ansässigen Cafe etwas trinken. Ach war das herrlich bei diesen Temperaturen und in dieser schönen Umgebung.

Am Placa del Sol

So gestärkt schafften wir den restlichen Weg bis zum Ausgang aus der Altstadt an der Bastion Sant Joan. Natürlich durfte von dort aus ein Blick zurück auf die Dalt Ville nicht fehlen.
Wir können behaupten, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, die Altstadt von Eivissa hat uns begeistert. Sie ist traumhaft schön und lohnt einen Besuch. Trotz ihrer geringen Größe hat sie einiges zu bieten.

Nach unserer Besichtigungstour lagen wir gut in der Zeit. Die geplante Abfahrtszeit der MSC Orchestra war für 14.00 Uhr festgelegt. Also entschieden wir, nochmlas einen kleinen Bummel durch das alte Hafenviertel von Eivissa zu unternehmen. Nicht erst jetzt bemerkten wir, dass Roberto auf der gleichen Wellenlänge wie wir lag. Er machte einfach alles mit und zeigte auch am letzten „Kruscht“, wie wir in Bayern sagen (hochdeutsch möglicherwiese „Tand“), Interesse.

Anja und Roberto beim "kruschtl'n"

Wir wissen es alle, auch die schönste Zeit geht einmal zu Ende, so auch unser AufenthaIt auf Ibiza. Über die hübsche Hafenpromenade schlenderten wir in Richtung Taxistand und ließen uns von dort aus wohlbehalten zur Orchestra zurück bringen.

Auf der Strandpromenade Richtung Taxistand

Bedingt durch die frühe Abfahrtszeit konnten wir noch zum Mittagessen in Restaurant Villa Borhese gehen und unseren Hunger stillen. Eigentlich brauche ich es gar nicht extra zu schreiben. Wer uns Schlafmützen kennt, weiß was nun kommt. Also die, die jetzt schon Gute Nacht rufen, kennen uns noch nicht richtig, nein wir sind noch nicht gleich zum „Mittagsschlaf übergegangen, wir haben erst noch unseren Espresso an der Kaffee-Bar genüsslich geschlürft. Aber jetzt schnell! GUTE NACHT!

Die innere Uhr funktioniert bei uns perfekt. Möglicherweise ist es aber nur der Koffeinentzug. Egal was es ist, wir erwachten pünktlich zum Cappuccino trinken, den wir bei dem herrlichen Wetter natürlich auf dem Pool-Deck zu uns nahmen. Dort bemerkten wir, dass es wieder ein wenig windiger geworden war. Der Kapitän der MSC Orchestra bot uns zum Cappuccino noch ein schönes Erlebnis, denn er fuhr nahe an der Küste von Mallorca entlang.


Die MSC Orchestra zieht an der Küste Mallorca's entlang

Es blieb noch Zeit, um schnell die restlichen Decks zu fotografieren, war ja nicht mehr so viel. Bei der Vorbeifahrt an Mallorca befand ich mich ja schon auf Deck 14, so dass ich gleich noch die restlichen Bilder fertigte.

Von Deck 14 hat man einfach einen herrlichen Blick über die Pool-Landschaft.


Ausblick von Deck 14 auf die Pool-Landschaft
Auf Deck 14 ist schließlich auch die Disco R 32 angesiedelt

Disco R 32
 Langsam geht es hoch hinauf. Auf Deck 15 ist sogar eine Minigolfanlage vorhanden.

Minigolfanlage der MSC Orchestra
Noch ein Deck höher liegt das Centro Sportivo, wo unsere Vorstellung der MSC Orchestra auch endet.

Centro Sportivo
Bedingt durch das frühe Ablegen in Ibiza konnten wir heute wieder einmal unserer normalen Abendgestaltung nachgehen. Was heißen soll, dass wir auch wieder der abendlichen Show im Theater beiwohnten. Vor dieser hatten wir uns hübsch gemacht und an der Bar des Casinos einen Cocktail getrunken. Die Abend-Show stand heute unter dem Motto „Samurai“. Lasst mich an dieser Stelle ein Wort zu den Shows auf der MSC Orchestra anmerken. Wir fanden die Choreografie der Shows immer gut gelungen. Dass auch bei den Shows Einsparungen vorgenommen wurden zeigte sich darin, dass während der gesamten Kreuzfahrt immer die selben Artisten auftraten. Diese wurden mit in das Thema der Show einbezogen und zeigten auch unterschiedliche Programme, aber die gewisse Würze fehlte. Es war halt dann doch immer die selbe Art von Akrobatik die jeden Abend geboten wurde. Trotz dieser kritischen Anmerkung muss ich ganz klar sagen, dass wir uns bei den Shows überwiegend gut unterhalten wurden.
Am Ende der Show ging es dann schon los. Uns wurde deutlich vor Augen geführt, dass sich unsere Kreuzfahrt langsam dem Ende zuneigt. Die Akteure bedankten sich, der Kreuzfahrtdirektor hoffte uns irgendwann wieder auf einem Schiff von MSC begrüßen zu können, ach ja, und ich habe bisher vergessen zu erwähnen, dass heute noch der Abschiedsgalaabend war, der bei MSC zwar nicht so hart betitelt wird wie bei anderen Reedereien, sondern als Kapitänsgalaabend ausgewiesen wird. Toll, nach all diesen Hinweisen wurde es uns bewusst, dass in 2 Tagen schon wieder alles vorbei ist. Wir versuchten nun, diese grauen Gedanken zu verdrängen und diese Kreuzfahrt bis zur letzten Sekunde in vollen Zügen zu genießen.

Da wir als MSC-Club-Mitglieder für den heutigen Abend noch eine Einladung zum Kapitänsempfang bekommen hatten, schauten wir nach der Show mal kurz in Richtung Shaker-Lounge, wo dieser stattfand. Vor dem Eingang hatte sich eine kurze Schlange gebildet, was für uns aber ausreichend war zu entscheiden, dass wir dies nicht unbedingt benötigen. So watschelten wir Richtung Kabine und machten uns für den Galaabend schick.

Beim Galadiner war unser Tisch wieder komplett. Den Höhepunkt des Essens stellte natürlich die Präsentation und anschließende Verteilung der Alaska-Eis-Torte dar. Wie jeden Abend herrschte an unserem Tisch eine lebhafte Konversation. Natürlich erzählte jeder, was er auf Ibiza alles unternommen und erlebt hat. So kam es, dass wir, wie so oft, beim Verlassen des Restaurants erst bemerkten, dass wir wieder einmal so ziemlich die letzten Gäste waren, die das Villa Borghese verließen.

Jeder von euch versteht doch, dass man mit vollem Bauch nicht gleich ins Bett gehen kann. Genau das dachten wir auch und zudem wollten wir den erlebnisreichen Tag auch noch gemütlich bei einem Cocktail ausklingen lassen. Blieb es bei einem? Ich hülle mich einfach in Schweigen, nicht dass noch jemand auf die Idee kommt nachzuzählen, was wir am Tag alles so konsumiert haben.

Irgendwann suchten wir schließlich unsere Kabine auf um uns fit zu schlafen für den nächsten Tag.






MSC Orchestra

Dienstag, 2. April 2013

Osterkreuzfahrt MSC Orchestra 29.03.2013 bis 05.04.2013


Ibiza (Eivissa)


Was sind wir doch für Schlafmützen auf dieser Reise. Anscheinend tut uns die Kreuzfahrt gut und wir schalten total ab. Heute sind wir erst um 09.30 Uhr aufgewacht, dabei hatten wir uns fest vorgenommen heute wieder einmal richtig frühstücken zu gehen. Da das Restaurant jedoch nur bis 09.00 Uhr geöffnet hatte war das wohl ein Satz mit X (war wohl nix). Also rafften wir uns gemütlich auf, um auf das Pooldeck zu fahren. Vielleicht lacht uns auf dem Weg dorthin im Buffet-Restaurant was an. Offensichtlich sind wir schon zu verwöhnt, denn das war nicht der Fall. Was blieb uns jetzt noch übrig. Richtig! Cappuccino mit frisch gepresstem Orangensaft.
Den Rest des Vormittags verbrachten wir mit normalen Schiffsaktivitäten, wie Bummel durch die Bordgeschäfte, Ausblicke genießen, Seele baumeln lassen und, ja natürlich, ich hab es nicht vergessen, weiter die MSC Orchestra-Fotos fertigen.

Die Decks 8 bis 12 sind reine Kabinen-Decks, so dass ich euch heute die Räumlichkeiten von Deck 13 vorstelle. Ja, im Gegensatz zu anderen Schiffen, gibt es auf der Orchestra das Deck 13. Dort fangen wir am Heck des Schiffes an, wo sich 4 Seasons á la Carte-Restaurant befindet.

4 Seasons Ristorante á la Carte
Vor diesem liegt das Buffet-Restaurant La Piazetta Cafetreia.

La Piazzetta Cafeteria Buffet-Restaurant
Nun geht es ins Freie zur Acapulco Pool Area und zur Cala Blanca Pool Area.

Acapulco Pool Area
Cala Blanca Pool Area
Im vorderen Teil dieses Decks ist der MSC Aurea Spa Bereich untergebracht.

Zugang zum Aurea Spa Bereich
Hier kann man sich an modernen Geräten auch fit halten, falls vom vielen Essen die Hosen nicht mehr passen sollten.

Fitness-Bereich
Fertig! Deck 13 ist abgearbeitet.

Schließlich war es Mittag geworden und ohne gefrühstückt zu haben, machte sich der kleine Hunger schnell bemerkbar. Wie ihr alle sicher schon mitbekommen habt, sind wir keine Freunde mehr von den Buffet-Restaurant's. Wann immer es geht, zieht es uns magnetisch ins Haupt-Restaurant und genießen dort den Service. So auch am heutigen Tage zum Mittagessen.
Nun muss ich doch einmal einen Satz zum Essen winwerfen. Nachdem wir bei unserer letzten Fahrt mit MSC, vor gut einem Jahr, doch ein wenig enttäuscht waren und ich dies auch in meinem Reisebericht „Kreuzfahrt mit der MSC Splendida vom 15.01.12 bis 22.01.12“ auch bemängelt habe, muss ich heute eine Lanze für das Essen auf der MSC Orchestra brechen. Es hat überwiegend rund herum alles gepasst. Geschmack, Qualität und Präsentation waren gelungen. So, das musste auch mal sein, denn wer kritisieren kann, soll auch loben können.
Nach dem Essen waren wir zwar ein wenig träge, aber gespannt auf Ibiza. War Eivissa auf Ibiza doch eine Stadt, die wir nicht kannten.

Nach dem Brauch des Espresso trinken nach dem Essen, verzogen wir uns auf unseren Balkon. Um 15.30 Uhr tauchte dann die Insel Ibiza vor uns auf. Bei der Einfahrt in den Hafen hatten wir bei strahlendem Sonnenschein herrlich Ausblicke auf die Altstadt von Eivissa, der Inselhauptstadt.

Einfahrt in den Hafen von Eivissa (Ibiza)

Da es noch dauerte, bis die Orchestra mit dem Anlegemanöver fertig war und die Schiffsfreigabe durch die Hafenbehörden ja auch noch zu absolvieren war, schauten wir uns auch noch vom Außendeck die, für uns neue Umgebung an.

Blick vom Außendeck auf Eivissa

Schon bei der Planung wurde mir klar, dass der Hafen einige Kilometer von der Stadt Eivissa entfernt liegt. Aus diesem Grund bot MSC einen Shuttle-Verkehr vom Hafen zur Stadt an. Da wir ja über Nacht auf Ibiza waren, verkehrte dieser Shuttle rund um die Uhr. Für diesen Service berechnete MSC 13,- € pro Person. Wir nahmen dieses Angebot nicht wahr, da ich andere Pläne für uns ausgearbeitet hatte. Dazu jedoch erst später.

Endlich war die Zeit gekommen und wir durften festes Land betreten. Kann man bei einer Insel auch von festem Land sprechen? Weiß nicht, ist aber auch egal, hab' halt mal das geflügelte Wort benutzt. Wir wollten heute von der Anlegestelle zum Yachthafen „Marina Foch“ laufen. Dieses ist ca. 1 km entfernt. Im Internet habe ich recherchiert, dass von dort 1/2-stündlich ein Boot nach Eivissa fährt und direkt vor der Altstadt fest macht. Das war genau unsere Sache, zudem Für Hin- und Rückfahrt nur 3,70 € verlangt werden. Auf dem Weg zum Hafenausgang trafen wir dann unsere Tischnachbarn Roberto und Victor. Wir tauschten uns kurz aus und erklärte unser Vorhaben. Roberto und Victor gefiel unser Plan auch, so dass wir gemeinsam losmarschierten. Ohne größere Probleme fanden wir auch die Anlegestelle des „Taxi-Bootes“ und trafen dort auf ein wartendes Pärchen. Als zwei angeschlagene Abfahrtzeit des Bootes verstrichen waren, ohne dass auch nur ein Schatten eines Bootes in Sicht gekommen wäre, entschieden wir vier, ein Taxi in die Stadt zu nehmen. Gesagt getan und für ca. 8,- € wurden wir bequem nach Eivissa gefahren.

Wunderschön gelegen Alt-Eivissa

In Eivissa trennten sich unsere Wege. Roberto wollte in die Altstadt hoch steigen, Victor wollte shoppen und wir wollten ein wenig im alten Hafenviertel herum streunen. Die Besichtigung der Altstadt hatten wir für den nächsten Tag geplant. So machte ich heute Anja eine Freude, indem wir einen Mix aus Einkaufsbummel verbunden mit Sightseeing von Eivissa unternahmen. Wir hatten es nicht eilig, denn es kam uns zu Gute, dass wir die 2. Essenssitzung gewählt hatten und so für unsere heutige Unternehmung alle Zeit der Welt hatten. Im alten Hafenviertel fand Anja ein schickes Kleid zu einem Spottpreis. Ach ja, im Hafen fanden wir dann auch die Anlegestelle des Taxi-Bootes.

Im alten Hafenviertel von Eivissa

Dort prangte ein großes Schild „Heute kein Service“! Leider war niemand da, den wir fragen konnte, ob denn morgen ein Service statt findet, denn wir wollten unbedingt einmal mit dem Boot während unseres Aufenthaltes fahren.
Etwas später gönnten wir uns ein leckeres Bocadillo. Zum Abschluss unseres heutigen Landgangs schlürften wir am Passeig Vara de Rey gemütlich ein Bierchen und schauten dem bunten Treiben an dem Platz zu.

Am Passeig Vara de Rey

Nun machten wir uns auf den „Heimweg“ zum Schiff. Aber wie sollten wir zu diesem kommen? Das Taxiboot fährt heute nicht. Für den Shuttle-Bus von MSC haben wir keine Karten, wollen wir auch gar nicht, bleibt eigentlich nur ein öffentlicher Bus oder ein Taxi. Also versuchen wir es mal, ob ein Bus fährt. Im Vorfeld habe ich zwar schon recherchiert, dass diese öffentliche Buslinie zur Marina Forch nur in großen Zeitabständen fährt, aber vor Ort schaut es ja meistens anders aus. Bei unserem Spaziergang durch Eivissa haben wir eine Bushaltestelle gesehen. Dort hin lenkten wir nun unsere Schritte. Schon von Weitem sahen wir, dass Roberto an der Bushaltestelle stand. Das war ein großes Hallo, als wir uns wieder trafen. Laut Fahrplan fuhr der öffentliche Bus tatsächlich nur alle 2 Stunden. Roberto fragte aber auch n och Passanten, aber schnell stand fest, dass wir wieder mit dem Taxi zurück zur Orchestra fahren werden, frei nach dem Motto „geteiltes Leid ist halber Preis“.

Auf bequeme Art und Weise wurden wir direkt vor den Hafeneingang gefahren. Nach wenigen Schritten waren wir zurück auf der MSC Orchestra und wir hatten Zeit genug, um uns zum Abendessen herzurichten. Auf die abendliche Show mussten wir heute aus Zeitgründen verzichten, aber Landgang ist einfach wichtiger.

Beim heutigen Abendessen fehlte die Hälfte unseres Tisches. Wie uns Renate und Ursula später erzählten kamen sie erst später auf das Schiff, so dass sie im Buffet-Restaurant aßen und Victor war mit Freunden, die er auf dem Schiff kennengelernt hatte, unterwegs. So tauschten wir uns mit Roberto während des Essens aus und verabredeten uns mit ihm für den nächsten Tag, um die Altstadt von Eivissa gemeinsam unsicher zu machen.

Nach dem Essen ließen wir es uns nicht nehmen, vom Außendeck einen Blick auf das nächtliche Eivissa zu werfen. Es ist schon etwas herrliches solch ein Panorama einer hell erleuchteten Stadt.

Eivissa bei Nacht vom Außendeck der MSC Orchestra

Heute, angesichts der Tatsache, dass wir am morgigen Tag um 08.00 Uhr an Land gehen wollten, schafften wir es doch tatsächlich, schon um 00.30 Uhr im Batt zu sein. Wieder ging ein erlebnisreicher Kreuzfahrttag zur Neige und schliefen schnell ein.






MSC Orchestra

Montag, 1. April 2013

Osterkreuzfahrt MSC Orchestra 29.03.2013 bis 05.04.2013


Tunis


Durch den Umstand, dass die MSC Orchestra am heutigen Tage schon um 07.00 Uhr im Hafen von La Goulette anlegen sollte und der Aufenthalt nur mit guten 6 Stunden veranschlagt war, nahmen wir uns für Tunis nichts vor. So konnten wir, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, ausschlafen. Aber da haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Dazu eine kurze Erklärung. Wenn wir eine Balkonkabine haben, schlafen wir grundsätzlich bei geöffneter Balkontüre. Und wer schon einmal in Tunis mit einem Kreuzfahrtschiff angekommen ist weiß, dass dort alle Schiffe mit großem Tohuwabohu empfangen werden. Irgendjemand hatte ganz offensichtlich einem Trommler den Auftrag erteilt, ausgerechnet vor unserem Balkon die Halzbarkeit seines Instrumentes zu testen. Anfangs wussten wir gar nicht was los war. Grausame Gedanken schossen mir durch den Kopf. War Krieg ausgebrochen? Befanden wir uns auf einer Sklavengaleere? Erst ein zaghafter Blick vom Balkon brachte mich zurück in die Gegenwart. Alles ist gut, wir waren „nur“ in Tunis angekommen.

Also an Schlaf war nicht mehr zu denken und so blieb uns nichts anderes übrig, als aufzustehen. Das Frühstück, bedingt durch den Umstand, dass wir immer noch satt vom Galadiner waren, recht karg aus, beschränkte sich also auf Kaffee und Orangensaft. Langsam kehrten in uns die Lebensgeister zurück. Dazu trug mit Sicherheit auch der strahlend blaue Himmel bei. Erst als wir uns das Treiben an Land vom Außendeck aus ansahem bemerkten wir, dass mit uns noch die Aida Mar im Hafen von La Goulette fest gemacht hatte.

Nachdem wir also voll informiert waren, entschieden wir, dass wir uns nun auch ins Getümmel werfen. Unsere Aktivitäten beschränkten sich aber darauf, dass wir, nachdem wir von Bord gegangen waren, uns im neuen Kreuzfahrtterminal umsahen, was dort alles geboten wird. Es war nichts für uns dabei. Nur Touristenramsch und der noch überteuert. Aber, wir hatten was zu schauen. In einem Cafe des Kreuzfahrtterminal, das zudem noch Free-WiFi anbot, schlürften wir einen Minztee.

Beim Minztee trinken im Kreuzfahrtterminal von La Goulette

Wir hatten eigentlich nichts anderes erwartet, das Glas Minztee kostete 2,- € und der Geschmack war unterirdisch. Dieser Umstand verdarb uns aber in keinster Weise die Laune, denn wir konnten im T-Shirt im Freien sitzen und die warmen Sonnenstrahlen geniesen. Trotzdem bekamen wir Gänsehaut, denn bei Konatktaufnahme mit der Heimat wurde uns auf Frage folgende Wetterlage unterbreitet: Schneefall bei Minusgraden! Nun genossen wir die wärmende Sonne um so mehr.

Kurz nach 12.00 Uhr kehrten wir dann auf die Orchestra zurück, um im Restaurant Villa Borghese Mittag zu essen. Unser Plan, noch vor Rückkehr der „Ausflügler“ im Restaurant zu sein, ging voll auf und bevor die MSC Orchestra, wieder mit Verspätung, den Hafen von La Goulette verließ, waren wir schon wieder auf unserer Kabine. Vom Balkon unserer Kabine aus, genossen wir so die Ausfahrt aus dem Hafen und im Anschluss daran die Fahrt entlang der afrikanischen Küste.

Beim Auslaufen aus dem Hafen von La Goulette, geht es vorbei an der Aida Mar

Irgendwann rächte sich schließlich das frühe Aufstehen, das gute und reichliche Mittagessen und die gute Seeluft. Kurz gesagt, wir brauchten dringend Schlaf. So schleppten wir uns mit letzter Kraft vom Balkon zum Bett und sanken auf diesem nieder.

Wir hatten uns ein wenig erholt und neue Kraft geschöpft, was uns die Möglichkeit verschaffte, Deck 7 der MSC Orchestra zu erkunden.

Im Bug befindet sich auch auf Deck 7 noch das Covent Garden Theatre. Nach diesem kommen wir schon in das Casino Royal, in dem wir uns viel aufhielten, nein, nicht um unsere Spielsucht zu stillen, diese Sucht blieb uns erspart, sondern unserer anderen Sucht, dem Rauchen, nachzukommen. Ich glaube, dass ich es ja schon angemerkt habe, das Casino ist einer der beiden Orte, in dem das Rauchen innerhalb des Schiffes erlaubt ist.

Casino Royal
Weiter Richtung Heck geht es vorbei an der Bücherei (Library)

Die Bücherei der MSC Orchestra
und der Zigarren-Bar La Cubana,

Zigarren-Bar La Cubana
sowie dem Internet-Cafe

Internet-Cafe
kommen wir schließlich zur Wein-Bar La Cantinella. In dieser Bar unterhielt während unserer Kreuzfahrt "Luca", ein junger Gitarrist, mit melodiösen Rock-Songs das Puplikum. Wir hätten hier mit Sicherheit des öfteren gesessen, aber .....

La Cantinella
Wir sind mit Deck 7 auch schon fast fertig, fehlt nur noch die Shaker Lounge.

The Shaker Lounge

Jetzt wurde es aber höchste Zeit, um den Nachmittags-Cappuccino einzunehmen. Wahnsinn wie die Zeit verging. Den heutigen Abend, der an das Cappuccino trinken anschloss, verbrachten wir nach dem alt bekannten Muster, was in Stichpunkten ausgedrückt so aussieht. Frisch machen für den Abend, Drink vor der Abend-Show, Besuch der Abend-Show, die heute unter dem Motto „ „ stand, Drink vor dem Abendessen, Abendessen im Restaurant Villa Borghese, Drink('s) nach dem Abendessen bzw. vor dem Schlafen gehen. Auch heute hatten wir es nicht eilig ins Bett zu kommen, denn das Nachmittagsschläfchen hatte gut getan. Dazu kam, dass am nächsten Morgen ausschlafen angesagt war, da der nächste Anlaufhafen, Ibiza, erst um 16.00 Uhr erreicht wurde.






MSC Orchestra