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Sonntag, 31. März 2013

Osterkreuzfahrt MSC Orchestra 29.03.2013 bis 05.04.2013


Palermo


Der Weckruf hatte geklappt und wir krabbelten noch total verschlafen aus den Federn. Es half aber nichts, es musste sein. Leute glaubt mir, so eine Kreuzfahrt ist kein Zuckerschlecken. Schnell hatten wir uns durchgerungen, dass wir das Frühstück heute entfallen lassen, bzw. dies auf Cappuccino mit frisch gepressten Orangensaft beschränken. So blieb noch Zeit, nach der Morgenwäsche einen Blick vom Balkon zu wagen. Was war das? Es war schon 08.30 Uhr und die Küste von Sizilien war noch weit entfernt. Schnell wurde uns klar, dass die Orchestra mit Sicherheit nicht pünktlich in Palermo anlegen wird. Aber dies wäre für unseren geplanten Ausflug Grundvoraussetzung gewesen. Nein, ich verrate es euch noch nicht was wir vorgehabt haben und ob wir es geschafft haben den geplanten Ausflug durchzuführen. Ich weiß ich bin böse.
Da blauer Himmel war, gut die Temperaturen waren noch nicht so der Hit, entschlossen wir uns, den Kaffee auf dem Pool-Deck einzunehmen und die Entwicklung der Dinge von dort aus zu beobachten. So viel kann ich schon mal verraten, wir konnten uns beim Kaffee trinken Zeit lassen, unser Ausflug war definitiv geplatzt. Die Orchestra machte erst um 09.30 Uhr am Kai in Palermo fest, war aber zu dieser Zeit noch nicht frei gegeben. Das war ärgerlich. Trotzdem machten wir uns landfein und konnten schließlich erst um 09.45 Uhr von Bord gehen.

Um 10.08 Uhr wäre unser Zug vom Hauptbahnhof Palermo nach Cefalú abgefahren. Um zum Bahnhof zu gelangen hätten wir noch mit dem Bus fahren müssen, dessen Haltestelle auch einige hundert Meter vom Hafen entfernt lag. Diesen Ausflug müssen wir uns also für eine andere Kreuzfahrt aufsparen.

So schlenderten wir einfach einmal in Richtung Theater Politeama, ohne einen richtigen Plan zu haben, was wir am heutigen Ostersonntag in Palermo unternehmen sollen. Während des Spaziergangs grub ich in meinen grauen Zellen und dabei fiel mir ein, dass es eine sehenswerte Ortschaft nahe Palermos gab, zu der von den Schiffen auch Ausflüge angeboten wurden. Bei der Ortschaft handelt es sich um Monreale. Ich wusste, dass man nach Monreale auch mit dem öffentlichen Bus gelangen kann, der aber vom Piazza Indipendenza in Palermo abfährt. Um zum Piazza Indipendenza zu kommen, nahmen wir die Buslinie 104. Es dauerte, bis ein Bus dieser Linie kam, aber das waren wir von unserem letzten Palermoaufenthalt schon gewohnt. Am Piazza Indipendenza angekommen hielt, noch während ich versuchte mich zu orientieren, ein Bus der Linie 389 direkt vor uns. Von der Anzeige des Busses leuchtete es groß und hell MONREALE. Manchmal braucht man auch ein klein wenig Glück. Der Busfahrer wurde gleich von uns und zwei jungen Französinnen belagert. Der Busfahrer erklärte uns umfangreich in schnellem italienisch den weiteren Ablauf. Es war augenscheinlich, dass allen, außer dem Busfahrer, klar war, dass wir vier nur „Bahnhof“ verstanden. Egal, auf dem Bus stand MONREALE und dort wollten wir hin.
Ich nehme es vorweg, der Busfahrer hatte uns erklärt, dass er heute nicht ganz nach Monreale fahren kann, vermutlich wegen der Osterfeierlichkeiten, sondern nur zu einer Haltestelle in einer Ortschaft vorher. Wir machten uns schon auf einen anstrengenden Fußmarsch bereit, als wir in einen weiteren, kleinen Bus bugsiert wurden, der heute als Shuttlebus zwischen Rocco und Monreale eingesetzt war. Ein wenig abenteuerlich, aber so lieben wir es. In Monreale wurden wir dann aus dem völlig überfüllten Bus direkt an dem altehrwürdigen Dom ausgespuckt.

Dom von Monreale

Natürlich hatten wir keinerlei Beschreibung von Monreale und was es dort alles zu sehen gibt. Wenigstens konnte ich eine kurze Offline-Wikipedia-Beschreibung auf meinem Handy abrufen. Als erstes versuchten wir in den Dom zu kommen. Dort fand aber gerade die Ostermesse statt. Zudem war der Kirchenraum fast so überfüllt wie der kleine Shuttle-Bus. Also die Türe rückwärts wieder ins Freie. Dort flanierten wir ein wenig bei schönem Wetter, aber einer steifen Prise, durch das malerische Städtchen.

In den Gassen von Monreale

Chiesa di San Giuseppe in Monreale

Es ging nun schon auf Mittag zu und ganz ohne Frühstück und dazu die gute Bergluft führte dazu, dass sich unser Magen zu Wort meldete. Also schauten wir, was es so alles für den kleinen Hunger gab. Eine Bäckerei weckte dabei unsere Aufmerksamkeit. Diese bot frisch gebackene Panini mit diversen Belag an. Das war ganz nach unserem Geschmack. Seid ihr schon einmal in einer italienischen Bäckerei gewesen? Der Geruch, mmmhhhhh! Und das Panini schmeckte wie es roch. Während wir uns diesem Genuss hingaben, sahen wir, dass vom Dom her Menschenmassen strömten. Gut, denn dann können wir uns den Dom von Innen ansehen. Ohne Hektik aßen wir jedoch zu Ende, ließen sich das Getümmel legen und machten uns dann auf den Weg zum Dom. Dort angekommen betraten wir die gewaltige Kirche und dort fand, zu unserer Verwunderung, schon wieder eine Messe statt. Wir entschlossen uns, an der Messe teilzunehmen und uns während der Zeremonie die Kirche von unserem Platz aus anzusehen.


Im Inneren des Doms von Monreale

Der Dom von Monreale, erbaut im 14. Jahrhundert, ist absolut beeindruckend, wie man an den Bildern unschwerlich erkennen kann.

Früher war dem Dom ein Kloster angegliedert, von dem noch ein Innenhof mit Kreuzgang besichtigt werden kann. Als wir dies verwirklichen wollten, war dieser aber bereits geschlossen. So blieb uns nichts anderes übrig, als uns ein wenig rund um den Dom umzusehen. Dabei fanden wir auch Örtchen, von denen man aus einen wunderschönen Blick über Palermo hatte.

Ausblick von Monreale auf Palermo

Zum Abschluss unseres spontan eingeschobenen Ausflugs, gönnten wir uns in einem Cafe in der Nähe des Doms einen Cappuccino. Wir waren uns einig, dass der Besuch Monreales wirklich nicht als Lückenbüßer angesehen werden kann, sondern absolut lohnenswert war.

Ausblick beim Cappuccino auf den Piazza EmanueleV.

Zurück zur MSC Orchestra ging es auf dem selben Weg, wie wir nach Monreale gekommen sind. Leider waren die Wartezeiten auf die Buslinien 289 und 104 über die Maßen lang. Ob dies nur an der Tatsache lag, dass Ostersonntag war, kann ich nicht sagen. Da wir aber genügend Pufferzeit hatten, mussten wir nicht in Panik verfallen. Lediglich unsere Füße, die uns soooo lange tragen mussten, nahmen uns die Steherei übel.

Schließlich erreichten wir gegen 17.00 Uhr unser Schiff.

Die MSC Orchestra im Hafen von Palermo

Kurzentschlossen steuerten wir das Buffet-Restaurant an und gönnten uns noch eine Pizzaschnitte und einen „selbstgebauten“ Hamburger. Schließlich war es bis zum Abendessen noch lange. Dieses Gefühl war es dann anscheinend auch, dass wir saßen, ein Bierchen tranken und saßen und saßen und die Zeit, wie es halt auf Kreuzfahrtschiffen so ist, dahin flog. Als wir diesen Umstand endlich bemerkten, improvisierten wir. Darin waren wir heute schon Meister. Kurzerhand ließen wir den geplanten Show-Besuch ausfallen und schon hatten wir wieder genügend Zeit, um uns für den heutigen Galaabend hübsch zu machen.

Der Rest des Abends bzw. der Nacht ist schnell erzählt: langer Galaabend, bedingt durch interessante Gespräche mit den Tischnachbarn, Cocktail trinken und sehr spät ins Bett.






MSC Orchestra

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