Kreuzfahrt Splendour of the SeasTag 2: Einschiffung auf der Splendour of the Seas
Normalerweise sind Anja´s
Eltern Frühaufsteher, aber heute, am Tag der Einschiffung auf der
Splendour of the Seas, waren wir schon um 7 Uhr wach, was an dem
schon beschriebenen Zustand unseres Bettes lag. Wir telefonierten
also Anja`s Eltern an, die noch tief und fest geschlafen haben.
Gemeinsam nahmen wir dann das Frühstück im Hotel ein, das nicht
unbedingt ein Hit war. Wir als Fleischfresser hatten die berühmte
A-Karte gezogen. Keine Wurst, außer einer absolut minderwertigen
Schmelzkäseecke auch kein Käse. Wir nahmen es mit Humor, wussten
wir doch, dass wir wahrscheinlich die nächsten 8 Tage auf der
Splendour of the Seas gemästet werden. Eine Empfehlung für das
Hotel Ariston in Mestre kann ich aber wirklich nicht abgeben.
Nachdem
wir unsere Koffer zusammen gepackt hatten, checkten wir im Hotel aus
und fuhren von der hotelnahen Bushaltestelle mit der außerstädtischen
Bus nach Venedig. Seit einiger Zeit geht vom Piazzale Roma der
sogenannte People Mover zum Hafen. Wir suchten also die Haltestelle
dieser Schwebebahn auf und wurden sofort an das Ende einer langen
Schlange geschickt. Obwohl nur stehen angesagt war, lief der Schweiß
in der prallen Sonne von der Stirn. Nach einiger Zeit kam mir das
ganze, mitten in Italien, spanisch vor. Vorsichtig ging ich mal an
der Schlange vorbei und fragte die Aufsicht, die uns an das Ende der
langen Schlange geschickt hatte, welches Problem es mit dem People
Mover gibt, worauf er mir erklärte, dass es kein Problem gebe, die
Leute stehen alle an der Gepäckaufgabe an. Ja toll und ich stell mir
die Beine wegen nichts und wieder nichts in den Bauch. Also, Frau und
Schwiegereltern und Koffer gepackt und ab in den People Mover.
Fahrkarten für die einfache Fahrt gekauft, Kosten pro Person 1,- €,
und schwupp di wupp saßen wir in der Schwebebahn und hatten ein
Abteil für uns ganz alleine. Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten
und schon standen wir an der Haltestelle Marittima.
Zwar hatten wir schon bei
der Anfahrt mit dem Bus gesehen, dass einige Kreuzfahrtschife im
Hafen von Venedig lagen, jetzt aber erst sahen wir das ganze Ausmaß.
Von den größeren Schiffen lagen ein Schiff der Holland America
Line, die NCL Norwigian Jade, die MSC Magnifica und natürlich unsere
Splendour of the Seas im Hafen. Auch sahen wir, dass dies heute nicht
unbedingt unser Tag war, denn um zur Splendour otS zu gelangen hatten
wir fast den weitest möglichen Weg zu gehen. Hier möchte ich gleich
anmerken, dass wir nach Ende der Kreuzfahrt, als wir wieder vom
Schiffsliegeplatz zum People Mover gelaufen waren, gesehen hatten,
dass von diesem ein kostenloser Shuttle-Bus zur Splendour gefahren
wäre. Was lernen wir daraus? Manchmal schadet es nicht, wenn man
seine „Glotzer“ ein bisschen weiter aufmacht und sich besser
umsieht, ab und zu spart man sich ein paar Meter! Aber nach dem
Motto: „Alles was nicht unmittelbar zum Tod führt, dient der
Abhärtung“, standen wir irgendwann vor der Splendour of the Seas
in ihrer ganzen Pracht.
Erster Blick auf die Splendour of the Seas im Hafen von Venedig |
Wenigstens klappte dann
die Abgabe der Koffer wie am Schnürchen. Als wir diese los hatten,
schauten wir in den ersten Stock des Kreuzfahrtterminals, wo der
Check-In stattfinden sollte. Hier wurde uns jedoch erklärt, dass
dieser erst ab 11 Uhr möglich sei. Bis dahin hatten wir aber noch
eine halbe Stunde. Wir beratschlagten nun, was wir nun tun werden. Es
gab eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder zurück nach Venedig
und dies vor der Abfahrt noch ein wenig unsicher zu machen oder,
warten bis der Check-In öffnet, um danach gleich an Bord zu gehen
und sich dort die Zeit bis zur Abfahrt vertreiben. Letztendlich
entschieden wir uns gemeinsam für die zweite Lösung, die auch mit
Sicherheit die stressfreiere Variante war. Im Kreuzfahrtterminal
gönnten wir uns einen leckeren Cappuccino und überbrückten so die
Zeit bis zur Öffnung der Check-In-Schalter. Da wir auch den
Online-Check-In von Royal Caribbean genutzt hatten waren wir 4
innerhalb weniger Minuten registriert, hielten stolz unsere
Bordkarten in der Hand und durften schon auf das Schiff gehen.
Gleich sind wir auf der Splendour of the Seas |
Beim
Betreten des Kreuzfahrtschiffes war das Staunen Anja´s Eltern ins
Gesicht geschrieben. Aber auch uns gefiel was wir dort sahen, war
doch die Splendour vor kurzem erst renoviert worden. Mein erster
Eindruck war, wenn alles so gut gelungen ist wie das Atrium wurde
hier ein kleines Juwel geschaffen. Mittlerweile ging es auf 12 Uhr
mittags zu. Da das Frühstück recht karg ausgefallen war und das
Wissen, dass im Buffet-Restaurant „Windjammer Cafe“ mit
Sicherheit leckere Speisen angerichtet waren, trieb es uns wie von
Geisterhand zu diesem Ort. Wir suchten uns wegen des herrlichen
Wetters einen Tisch in der Nähe der Pool-Bar im Freien und ich
schnappte mir Anja´s Papa, um ihm das Buffet zu zeigen. Was das
Essen anbelangt sind Anja´s Eltern, gelinde ausgedrückt sehr
wählerisch und was noch erschwerend dazu kommt ist, dass sie die
Verkörperung des Spruches „Was der Bauer nicht kennt, das frisst
er nicht“ sind. Vor der Kreuzfahrt tönte Anja´s Papa, dass er auf
dem Schiff nichts essen werde. Dann passierte das Unglaubliche.
Nachdem ich meinem Schwiegervater alles erklärt hatte, ließ ich ihn
allein mit seinem Schicksal, holte mir was zu essen und ging zu
unserem Tisch. Nur wenige Minuten später kam Paul, also Anja´s
Papa, mit einem gut gehäuften Teller zurück und schwärmte seiner
Frau vor, was für eine große Auswahl im Windjammer-Cafe geboten
wird und dass hier wohl jeder was zu Essen findet. Ich kann es vorweg
nehmen, Paul war auch der erste, der nach dem 2. Tag auf dem Schiff
verkündete, dass er seinen Gürtel um ein Loch weiter stellen
musste. Ich verstehe das immer noch nicht, wie man zunehmen kann,
wenn man doch nichts isst ! Wir
waren gerade einmal eine gute Stunde auf der Splendour of the Seas
und schon hatte das Wohlfühlen begonnen. Im Vordergrund stand das
Personal, das wir bis zu diesem Zeitpunkt kennen gelernt haben.
Freundlich, lustig, immer ein Lächeln auf den Lippen, so wie wir es
von Royal Caribbean-Schiffen gewohnt waren.
Wer schon mehrere
Reiseberichte von mir gelesen hat weiß, dass Anja und ich nach dem
Essen einen Espresso brauchen. Deshalb machten wir uns auf dem Weg
zum Cafe Latte-tudes auf Deck 6. Dort mussten wir dann zu unserer
Überraschung feststellen, dass die „Amerikaner“ in Sachen
italienischer Kaffeekultur dazu gelernt haben. Wir bekamen einen
absolut leckeren Espresso mit richtig schönem Crema serviert. Gerade
hatten wir die Tassen geleert, als auch schon die Durchsage kam, dass
die Zimmer zum Bezug frei gegeben sind. Wir waren natürlich gespannt
wie ein Flitzebogen, denn war es doch das erste mal, dass wir eine
Innenkabine hatten. Unsere Kabine lag auf Deck 7 und hatte die Nummer
7539.
Innenkabine 7539 |
Eine schöne,
zweckmäßig eingerichtete Kabine die ihren Zweck voll und ganz
erfüllte, nämlich schlafen, duschen und waschen. Uns fehlte ein
wenig das Tageslicht, bzw. der Blick aus dem Fenster ob wir schon in
einem Hafen angelegt haben oder wie das Wetter ist.
Verständlicherweise waren unsere Koffer zu dieser Zeit noch nicht
da, so dass wir mit Anja´s Eltern zu deren Kabine gingen. Ebenfalls
ein Innenkabine auf Deck 8, am Heck des Schiffes, Kabinennummer 8077.
Wir zeigten ihnen die paar Besonderheiten einer Schiffskabine und
zogen dann zusammen los, um das Schiff ein wenig zu erkunden.
Nebenbei nutzten wir diesen kleinen Rundgang dazu, unsere
Abendessenzeit, die uns für die 1. Essenssitzung zugeteilt worden
war, in „My Time“ zu ändern. Wer es nicht kennt, bei der Option
„My Time“ kann die Essenszeit zwischen 18.30 Uhr und ca. 21.30
Uhr frei gewählt werden. Das klappte problemlos und wir bestellten
für den heutigen Abend gleich einen Tisch um 19 Uhr. Ein Blick auf
die Uhr sagte uns, dass auch, wie bei allen vorhergegangenen
Kreuzfahrten, auf der Splendour of the Seas die Uhren mindestens
doppelt so schnell wie normal laufen. Es war schon wieder Zeit, den
nachmittäglichen Cappuccino zu trinken. So ging es wieder auf Deck
9, wo wir im Freien unser Kaffeechen schlürften. Natürlich durfte
ein Gang zur Kuchenecke des Windjammer-Cafe nicht fehlen. Ja, das
große Fressen hatte schon wieder begonnen. Noch während wir das auf
Kreuzfahrten immer wiederkehrende grausame Ritual der Mästung
vollzogen, kamen schon die Durchsagen, dass um 16.30 Uhr die
Seenotrettungsübung stattfinden wird. Nach Ertönen des
Notfallsignals begaben auch wir uns zu unserer Sammelstation, die
sich auf Deck 4, bei den Rettungsbooten befand. Dort angekommen
wurden zunächst die Bordkarten abgescannt, um sicherzustellen, dass
auch alle Passagiere an der wichtigen Übung teilnehmen.
Nach der
Seenotrettungsübung machten wir uns sofort auf den Weg zu den
Außendecks, denn das Auslaufen der Splendour of the Seas stand
unmittelbar bevor. Kurz vor 17 Uhr schob sich unser Schiff von ihrem
Liegeplatz weg und startete als erste, der im Hafen liegenden
Schiffe, ihre Tour.
Die Splendour nimmt als erstes der im Hafen liegenden Schiffe Fahrt auf |
Wir hatten die Ausfahrt
aus Venedig auf einem Schiff schon einmal erlebt, wobei es damals
schon dunkel war. Heute konnten wir die Fahrt vorbei an Venedig bei
Tageslicht genießen. Es ist schon etwas einmaliges, wenn sich das
Schiff am Markusplatz mit seinen herrlichen Gebäuden vorbei schiebt.
Vorbei geht es am Markusplatz auf's offene Meer |
Nach diesem Spektakel
löschten wir noch kurz unseren Durst, um danach auf die Kabine zu
gehen. Dort waren mittlerweile auch unsere Koffer eingetroffen. Die
verbleibende Zeit nutzten wir zum Auspacken der Koffer und einer
erfrischenden Dusche. Pünktlich um 19 Uhr standen wir vor der Türe
des Hauptrestaurants der Splendour of the Seas, dem „King & I“.
Am heutigen Abend bekamen wir einen schönen Tisch für 4 Personen
und wurden vom Waiter Adson aus Indien und dessem Assistenten André
bedient. Bis auf eine Ausnahme hatten wir das Glück immer bei diesen
Beiden zu sein. Die Chemie stimmte von Anfang an und wir hatten
zusammen viel Spaß. Über das Essen möchte ich mich gar nicht lange
auslassen, nur so viel, es war während der gesamten Fahrt reichlich,
köstlich und ansehnlich angerichtet. Zudem wurde es von Adson und
André, der Etikette entsprechend, serviert. Sogar für Anja´s
Eltern fanden wir jeden Abend ein Gericht. Zum Abschluss des Essens
versuchten wir den angebotenen Espresso im Restaurant, der ebenfalls
köstlich war, so dass wir uns keine Gedanken mehr machen mussten, wo
wir diesen jedes mal trinken.
Anja und ich hatten
beschlossen, den ersten Tag auf der Splendour mit einem Drink in der
Viking Crown Lounge ausklingen zu lassen. Paul und Inge
verabschiedeten sich ins Bett, um für den nächsten Tag gut gerüstet
zu sein. Wir gönnten uns als Absacker einen Cocktail des Tages und
fielen um 23 Uhr auch todmüde ins Bett.
Hallo ihr beiden, einen schönen Blog habt ihr hier. Geht es hier weiter oder habt ihr einen neuen Blog?
AntwortenLöschenViele Grüße
Summer