Hier entsteht nach und nach eine Seite mit Reiseberichten über unsere Kreuzfahrten, in denen viele Tipps beinhaltet sind, wie Landausflüge selbst organisiert werden können.

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Donnerstag, 31. Mai 2012


Kreuzfahrt Splendour of the Seas
12. Mai 2012 bis 19. Mai 2012  (Buchung und Planung)

Und schon wieder haben wir zugeschlagen, es ging einfach nicht anders. Nachdem Anja vor unserer Kreuzfahrt mit der Navigator of the Seas so lange auf ihre Eltern eingeredet hatte, dass sie doch auch einmal eine Kreuzfahrt mitmachen sollen, hatten diese sich breitschlagen lassen und stimmten zu, unter der Voraussetzung, dass sie billig sei und es musste eine Innenkabine sein, da Anjas Mutter Höhenangst hat und so nicht aus einem Fenster aufs Meer sehen will.

Im Forum shipedia.eu las ich dann von einem Angebot, dass ein bekanntes Kreuzfahrt-Online-Reisebüro im Angebot hatte. 7 Nächte östliches Mittelmeer für 284,- € die Innenkabine. Der Hammer war, dass nicht irgendeine Noname-Reederei die Fahrt durchführte sondern Royal Caribbean mit ihrer Splendour of the Seas. Das ganze Angebot war für die Fahrt vom 05.05.12. Das durfte doch nicht wahr sein. Was tun? Als erstes mussten wir Anjas Eltern jetzt endgültig überzeugen, ihre erste Kreuzfahrt zu machen. Anjas Mama war schnell überzeugt, nur Papa machte ein paar Probleme. Aber auch er ist Gentleman und kann seiner Frau keine Wünsche ausschlagen. Das war geklärt, was machen wir? Die Außenkabine die wir normalerweise buchen war zwar für den Monat Mai auch nicht außergewöhnlich teuer, aber kein echtes Schnäppchen, auf deren Jagd wir ja immer sind. Die Tatsache, dass ihre Eltern mitfahren und die Hoffnung, dass uns Royal Caribbean als Crown & Anchor Mitglieder vielleicht ein Kabinenupgrade zukommen lässt, veranlasste Anja zu ihrer mutigen Entscheidung, dass wir auch eine Innenkabine buchen. Das war nun alles geklärt, doch am liebsten hätten wir natürlich wieder bei unserem Freund Hacky gebucht. Leider konnte er diesen Preis in keinster Weise halten, offensichtlich war vom Anbieter ein größeres Kabinenkontingent bei RCCL geordert worden, dass solche Preise möglich waren. Schade, dann mussten wir halt wohl oder übel woanders buchen.

Eine Anfrage für die Fahrt am 05.05.12 beim anbietenden Reisebüro ergab, dass für diese Reise keine Innenkabine mehr zu diesem Preis gebucht werden konnte, schade, aber so schnell geben wir natürlich nicht auf. Nun wurden die einschlägigen Internetseiten, insbesondere auf die angebotenen Fahrten mit der Splendour of the Seas intensivst beobachtet. Am 02.06.11 (Vatertag) war es dann soweit, gleich zwei Internetreisebüros boten die selbe Fahrt der Splendour otS, zwar nun für die Abfahrt am 12.05.12, zum Hammerpreis von 284,- € pro Person für die Innenkabine an. Jetzt wurde nicht lange gefackelt, beide Reisebüros wurden von mir angeschrieben. Noch am selben Tag buchten wir bei www.kreuzfahrten.de zwei Innenkabine für uns und Anjas Eltern. Die "Schnäppchenjäger" hatten wieder zugeschlagen.

Unsere Route für die Fahrt mit der Splendour of the Seas vom 12.05.12 bis 19.05.12 verläuft folgendermaßen:


Venedig - Bari - Kerkyra (Korfu) - Santorin - Kusadasi - Katakolon - Seetag - Venedig




Für uns zwar keine neuen Häfen, aber so können wir uns in aller Ruhe um Anja´s Eltern kümmern und voll auf deren Wünsche eingehen, ohne dass wir das Gefühl haben müssen, irgendetwas zu versäumen.


Wir alle freuen uns schon ungemein auf die gemeinsame Fahrt.


Für die Anreise nach Venedig haben wir noch keine Pläne, da die Flugpläne erst noch heraus kommen, können wir beruhigt der Anreise entgegen sehen. Wenn unsere Pläne gereift sind, kommt natürlich ein Nachtrag.


Hurra, die Anreise nach Venedig ist unter Dach und Fach. An Sylvester kam der Durchbruch. Wir konnten bei www.opodo.de einen günstigen Flug buchen. Für 91,- Euro pro Person fliegen wir einen Tag vor Abfahrt mit Air Dolomiti von München nach Venedig. Außerhalb von Venedig werden wir übernachten, das Hotel sind wir aktuell am suchen und fast schon fündig geworden.
Aber wir haben einen Flug, alles andere ergibt sich von selbst. Ich werde davon berichten, wenn's auch dauert.





Nautical Cities - Cruise Ship Tickers

Montag, 14. Mai 2012

Kreuzfahrt Splendour of the Seas
Tag 4: Kerkyra/Korfu



Unsere gestrige Aktion hinsichtlich des frühen Weckanrufes hatte Wirkung gezeigt. Wir konnten ohne lästigen Anruf schlafen. Dies aber nur bedingt, da laut Plan die Splendour den Hafen von Kerkyra auf Korfu schon um 8 Uhr anläuft. Jedoch hatten wir für Kerkyra nur ein kleines Programm vorbereitet, so dass wir nicht hetzen mussten. So standen wir erst kurz vor 8 Uhr auf, denn es sollte zeitmäßig ausreichen, wenn wir um 9 Uhr von Bord gingen.

Nach dem Aufstehen starten wir heute den Weckruf bei Anja´s Eltern, doch diese waren auch gerade aufgestanden. So trafen wir uns nach der Morgenwäsche vor dem Windjammer Cafe, wo wir wieder gemeinsam das Frühstück einnahmen.

Wir lagen voll im Zeitrahmen und verließen unser Schiff kurz vor 9 Uhr. Zunächst fuhren wir mit dem kostenlosen Shuttle-Bus, der von der Hafenbehörde gestellt wird, zum Hafenausgang. Dort begaben wir uns zu den Shuttle-Bussen in die Stadt, die von Royal Caribbean zu 7,- $ für die einfache Fahrt angeboten wurden. Am Vorabend hatten wir uns bereits Fahrkarten für die Hin- und Rückfahrt am Ausflugsschalter auf der Splendour otS gekauft. Von zwei früheren Aufenthalten in Kerkyra, der Hauptstadt der Insel Korfu, wussten wir, dass der Weg in die Stadt ziemlich weit ist und wir uns dies nicht unbedingt antun wollten. Auf dem Weg zu besagtem Shuttle-Bus sahen wir, dass von den Verkehrsbetrieben auch ein Shuttle-Service vom Hafen zur Altstadt angeboten wurde. Ich konnte jedoch nicht in Erfahrung bringen, was dieser Bus kostet bzw. wohin dieser genau fährt. Das nächste mal wenn wir nach Kerkyra kommen, wird dies erforscht.

So weit so gut, nun saßen wir also in dem Shuttle-Bus, der uns bis zum Spinada, dem Platz vor der Alten Festung brachte. Wir waren somit mitten in der Altstadt von Kerkyra. Die Alte Festung wollten Anja's Eltern wegen des Windes nicht von Innen ansehen.

Alte Festung

Anja und ich bestanden auch nicht darauf, da wir schon innerhalb der Mauern der Alten Festung waren und damals sogar den Aufstieg zum höchsten Punkt der Festung hinter uns gebracht haben. Wir können nur sagen, wer dies noch nicht getan hat, sollte es einmal ins Auge fassen, denn von da oben hat man einen herrlichen Ausblick über die ganze Stadt.

So ging es auf der Spinada entlang in Richtung Königliches Schloss. Bevor wir dieses erreichten, kamen wir an der kleinen Panagia Mandrakina (Kirche der Jungfrau Maria) vorbei. Leider waren deren Türen verschlossen, so dass wir nur einen Blick durch das Fenster in die Kirche werfen konnten.

Panagia Mandrakina
Ein Blick durch das Fenster ins Innere des Kirchleins
Von dem Kirchlein war es nur noch ein Katzensprung bis zum Königlichen Schloss, das zwischen 1814 und 1824 unter englischer Herrschaft gebaut wurde. 1827 wurde das Ritter-Batallion der Heiligen Michael und Georg hier einquartiert. So erhielt das Schloss auch seinen Namen (Ajion Michail ke Georgios). Zwischen 1864 und 1913 diente das Schloss der griechischen Königsfamilie als Sommerresidenz.

Am Königlichen Schloss
Gegenüber der Alten Festung beschließt das Liston den riesigen Platz. Die Arkaden des Gebäudes werden von zahlreichen Restaurants und Cafes benutzt.

Das Liston
Vor dem Liston bogen wir nach rechts ab und spazierten durch die Agiou Spyridonos. Diese geschäftige Einkaufsstraße mit vielen touristisch geprägten Geschäften war natürlich ein Traum für unsere Frauen. Von einem Geschäft raus ins nächste rein, so ging es die ganze Zeit. Zwischendurch besahen wir uns aber auch die beiden Kirchen, die in dieser Gasse stehen. Dies ist zum einen die Agia Anna ke Agios Eleftherios. Und ratet mal was diese war; RICHTIG! Verschlossen.

In der Agiou Spyridonos
Ein kleines Juwel stellt die nächste Kirche dar, die St. Spiridon Kirche. Nein, nicht verschlossen, aber, Fotografierverbot. In dieser Kirche werden die Reliquien des St. Spiridon, dem Schutzheiligen von Korfu in einem Silberschrein aufbewahrt und verehrt.

St. Spiridon Kirche
Nach dem Besuch der Kirche leisteten wir uns einen kleinen Umweg, um zu unserem nächsten Anlaufpunkt zu kommen, dies aus dem Grund, dass Anja und Inge nicht zu kurz kommen bei ihrem Einkaufsbummel. Durch ein paar verwinkelte Gassen kamen wir aber trotzdem an den Plataia Iroon Kypriakou Polemou. Dieser hübsche Platz wird von den Einheimischen Platz der Heiligen genannt, da an ihn insgesamt 3 Kirchen angrenzen. Des weiteren ist hier das Banknotenmuseum in einem aus dem Jahr 1844 stammenden Gebäude untergebracht, das einmal eines der ersten Bankgebäude Griechenlands war.

Auf dem Weg zum Plataia Iroon Kypriakou Polemou
Banknotenmuseum
 Für den Platz ließen wir uns alle Zeit der Welt bevor wir weiter durch die Altstadtgassen von Kerkyra wandelten. Weiter ging der Mix aus Einkaufsbummel und Sightseeingtour. Unser Weg führte uns vorbei am Haus Mantzarou, dem Wohnhaus des Komponisten der griechischen Nationalhymne, zum Plataia Vrachlioti, bei dem es sich um einen kleinen romantischen Platz handelt, in dessen Mitte die Nachbildung eines venezianischen Brunnen steht. Ach wie schön wäre es doch gewesen, wenn sich an diesem Fleckchen ein Straßen-Cafe befunden hätte.

Plataia Vrachlioti
Wir wussten aber, dass sich unweit von hier mehrere Cafes befinden und spazierten weiter bis zur Evangelistrias, an der sich ebenfalls ein wunderschöner Platz befindet. Hier fanden wir auch ein nettes Cafe, in dem wir uns einem Frappé munden ließen. Die Pause in dem griechischen Cafe nutzte ich, um Anja's Eltern ein wenig über die, den Platz umstehenden Gebäude zu erzählen. Zum Einen ist dies das 1663 im Renaissance-Stil errichtete Rathaus. In seiner langen Geschichte diente es verschiedenen Zwecken, u.a. auch als Theater.

Rathaus von Kerkyra
Weiter steht hier auch noch die Kathedrale San Giacomo, die 1553 erbaut wurde und ihr heutiges Aussehen bei einem Umbau im 17. Jahrhundert erhielt. Das Innere der Kirche ist eher schlicht.

Kathedrale San Giacomo
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass hier auch noch das Denkmal des Autoren Iakovos Polylas, der in Kerkyra geboren wurde, und die ehemalige bischöfliche Residenz zu bewundern sind.

Schon waren wir mit unserer Mini-Besichtigungstour in Kerkyra fertig. Die Runde fiel so klein aus, um Anja und ihrer Mutter einfach mal Gelegenheit zu geben ohne Zeitdruck und ganz in Ruhe die vielen Geschäfte anzusehen. Ziemlich genau um 12 Uhr fing es dann leicht zu tröpfeln an. Da der Himmel nicht gerade so aussah, dass es beim Tröpfeln blieb, tippelten wir in Richtung Bushaltestelle.

Dabei kamen wir unweigerlich zu dem großen Platz vor der Alten Festung, dem Spinada. Neben einem venezianischen Brunnen gibt es an diesem Platz noch weitere erwähnenswerte Denkmäler und Bauten. Da haben wir das Denkmal der Vereinigung der Ionischen Inseln, das Rondell und das Maitland-Denkmal.

Venezianischer Brunnen am Spinada 
Gerade hatte ich unserer Gruppe alles erklärt fing es stärker zu regnen an. Also sputeten wir uns, um zu dem nur noch wenige Meter von uns befindlichen Shuttle-Bus zu gelangen. Wir schafften es gerade noch ziemlich trocken in den Bus zu kommen als es nur wenige Minuten später richtig zu schütten begann. Dies war uns aber egal, wir waren ja im Trockenen.
Wegen des Regens waren wir richtig früh dran. Anja und ich malten uns deshalb schon aus, wie wir uns im Hauptrestaurant an der Salattheke einen schönen großen bunten Salatteller zusammen stellen lassen würden. Ein Blick in das mitgeführte Tagesprogramm sagte uns jedoch, dass dieses heute zum Mittagessen gar nicht öffnet. So ein Pech aber auch, aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben.
Als wir mit dem Shuttle-Bus am Hafengebäude ankamen, mussten wir erst mal eine Weile anstehen, denn der Regen hatte wohl viele Individualreisende die Rückkehr zum Schiff antreten lassen. Dazu kam noch, dass um diese Zeit fast minütlich Ausflugsbusse zurück kamen. Irgendwann standen dann auch wir im Kreuzfahrtterminal, wo wir schnurstracks den Duty-Free Shop ansteuerten, um uns mit günstigen Zigaretten für die weitere Fahrt zu kaufen. Danach ging es mit dem Hafen-Shuttle-Bus noch das kurze Stück bis zur Splendour, die wir kurz vor 14 Uhr wieder in Beschlag nahmen. Wir verabredeten uns mit Paul und Inge, nachdem wir uns der Ausflugsausstattung entledigt hatten, vor dem Windjammer Cafe zum Essen. Auch im Windjammer Cafe herrschte reger Betrieb. Wir fanden aber noch einen Tisch für uns, wo wir unser Mittagessen gemütlich einnehmen konnten.

Wegen der, durch die Zeitumstellung, kurzen Nacht, sehnten wir uns jetzt nach unserer Kabine. Wegen des anhaltenden Regens hatten wir absolut keine Lust, uns das Auslaufen aus dem Hafen anzusehen, was die Entscheidung, ein Mittagsschläfchen zu halten nur noch leichter machte.
Ach tat das gut, die müden Knochen für 2 Stündchen auszustrecken. Um 17 Uhr weckte mich Anja. Ihre Sucht nach Koffein und Nikotin hatte sie wiederum geweckt. Kurz frisch gemacht und ab zur Pool-Bar. Ohne es ausgemacht zu haben, trafen wir dort auf Inge und Paul. An der Pool-Bar gönnten wir uns einen Cappuccino. Dies war wohl der einzige Moment während der Kreuzfahrt, wo wir Sehnsucht nach Costa oder MSC bekamen, denn ein Cappuccino im „Coffe to go-Becher ist für uns ein „no go“, um es im neudeutsch auszudrücken. Also hakten wir Cappuccino ab und tranken noch ein Tässchen Automatenkaffee, den gab es wenigstens in einer Plastiktasse. Natürlich war eine Stunde wie im Nu vorbei und wir mussten uns für den heutigen Galaabend richten. Wieder hatten wir für 19 Uhr einen Tisch reserviert.

Schick für den Galaabend
Am heutigen Abend wurden wir ausquartiert, was bedeutet, wir bekamen keinen Tisch bei Adson und Andre. Ich glaube ich hab es schon einmal erwähnt, es war der einzige Abend. Der Service war auch gut, aber er kam bei Weitem nicht an den von Adson und Andre gebotenen Service heran. Zumindest wussten wir nun, welchen Glücksgriff wir mit den Beiden gemacht hatten.

Am heutigen Abend schafften wir es locker, in die erste Vorstellung, die um 21.15 Uhr begann, des Theater zu gehen. Geboten wurde heute „Die drei Tenöre“. Zunächst suchten wir einen Platz fast ganz hinten im Theater und hofften, dass es hier mit der Lautstärke besser sei. Ich nehme es vorweg, wirklich viel half es nicht. Ich denke es wäre besser gewesen, meinem Schwiegervater das Hörgerät wegzunehmen um es dem Bediener des Mischpultes zur Verfügung zu stellen. Noch bevor die Vorstellung begann, bestellten wir uns einen Cocktail des Tages und schon konnte die Show los gehen. Schon nach wenigen Tönen schauten wir uns fragend an, nein es lag nicht an der Lautstärke, die drei Tenöre waren das schlechteste was wir bisher unter der Rubrik „Tenor“ gehört hatten. Unsere Meinung teilten offensichtlich auch andere Besucher des Theaters, denn im Laufe der Vorstellung „flüchteten“ immer mehr aus dem Theater. Ein Genuss war im Gegensatz dazu unser Cocktail. Dieser floss aber heute besonders schnell durch unsere Kehlen, so konnten wir auch die Flucht antreten. Ich bin eigentlich ein Verfechter der These, dass es unhöflich ist, während einer Vorstellung das Theater zu verlassen, aber ich wollte den drei Sängern lediglich ersparen, dass sie eine Anzeige wegen Vergewaltigung meiner Ohren von mir bekommen.

Nach diesem Schlag ins Wasser verabschiedeten sich Anja's Eltern ins Bett, während meine Frau und ich noch einen Absacker in der Champagner Bar tranken.

Für unsere Verhältnisse früh, denn um 23 Uhr, traten auch wir den Weg in die Kabine an, um für den nächsten Tag gewappnet zu sein.












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Sonntag, 13. Mai 2012

Kreuzfahrt Splendour of the Seas
Tag 3: Bari




Ein großer Vorteil einer Innenkabine ist, dass sie logischerweise stockdunkel ist, so kann man ohne störenden Tageslichteinfall normalerweise richtig schön ausschlafen. Noch dazu hatten wir das Wissen, dass uns heute nichts davon läuft, wenn wir ein wenig später aufstehen, denn die Ankunft in Bari war für 12 Uhr mittags geplant. Aber nichts war´s mit ausschlafen. Wir bekamen von meinen Schwiegereltern die Quittung für den frühen Weckruf am gestrigen Morgen im Hotel in Mestre. Um 6.45 Uhr! läutete uns das Telefon aus dem Schlaf. Wir wussten gar nicht so recht wie uns geschieht. Am anderen Ende war Anja´s Mama. Na ja, da müssen wir uns was einfallen lassen, dass so etwas nicht mehr passiert. Wir haben doch Urlaub! Doch jetzt waren wir wach, also richteten wir uns und trafen uns mit unseren Begleitern vor dem Windjammer Cafe, wo wir ein gemütliches, ausgedehntes Frühstück einnahmen.

Nach dem Frühstück starteten wir unsere, schon zur Tradition gewordene, Schiffsbesichtigung der öffentlich zugänglichen Räume. Diese konnten wir auch locker angehen lassen, denn während der Reise hatten wir ja auch noch einen Seetag, an dem wir den Rest des Kreuzfahrers noch ansehen und fotografieren konnten. Dieses Mal „arbeiteten“ wir uns von unten nach oben, begannen also auf Deck 3, wo sich das Conference Center befindet.

Conference Center
Auf diesem Deck gab es nichts weiter anzusehen, so dass wir schon zu Deck 4 gingen. Dort suchten wir als erstes das 42nd Street Theatre auf. Ganz offensichtlich wurde dies bei der Renovierung der Splendour auch komplett neu gestaltet und stellt wirklich ein absolutes Juwel dar. Auch die Funktionalität und Sicht in dem Theater ist gut.

42nd Street Theatre
An das Theater schließt sich das Royal Casino an. Viele Spielautomaten und Spieltische sollen Geld in die Kassen von Royal Caribbean bringen. Die vielen angebrachten Spiegel, die einen schon ab und zu verwirren, lassen das Casino möglicherweise noch größer erscheinen wie es wirklich ist.

Royal Casino
Vom Casino gibt es einen Zugang zu der Schooner Bar. Diese ist, wie auf allen anderen RCCL-Schiffen mit vielen Schifffahrtsdetails dekoriert.

Schooner-Bar
Sowohl vom Casino, wie auch von der Schoner-Bar gelangt man zum Atrium. An diesem befindet sich sie Champagner Bar. Das Atrium selbst wurde beim Umbau so gestaltet, dass in diesem u.a. Luftakrobatik-Shows stattfinden können. Dazu werde ich aber später noch mehr berichten. Außerdem fanden hier, im Centrum, diverse Abendunterhaltungen statt.

Champagner-Bar
Atrium
 An das Atrium anschließend befinden sich die zentralen Personenaufzüge und Treppen.

Treppenhaus der Splendour of the Seas
Am Heck des Schiffes erstreckt sich über die Decks 4 und 5 das Hauptspeiserestaurant „The King & I“. Das Restaurant ist diskret leicht chinesisch dekoriert, verfügt über große durchgehende Fenster und bildet eine angenehme und farblich dezente Umgebung.

Hauptrestaurant "The King & I", das sich über Deck 4 und 5 erstreckt
Somit waren wir auf Deck 4 schon fertig und gingen ein Stockwerk höher, das wir nun vom Heck her durchstreiften. An das Hauptrestaurant schließt hier ebenfalls das großzügige Treppenhaus mit den Hauptaufzügen an. Schon waren wir wieder am Atrium angelangt, um das herum sich die Champagner Terrace, der Ausflugsschalter und die Rezeption, die rund um die Uhr geöffnet ist, gruppieren.

Atrium auf Deck 5 mit Guest Relations Desk
Von hier aus gelangt ma, weiter Richtung Heck gehend, zu dem, ebenfalls ganz neu und großzügig gestalteten Shopping Center.

Shopping Center
Zu guter Letzt befindet sich auf Deck 5 noch die Top Hat Lounge. Wir haben diese Einrichtung nur ein einziges mal genutzt, nämlich als in ihr der Crown & Anchor-Empfang statt fand.


Top Hat Lounge
Durch das frühe Aufstehen waren wir mit unserer intensiven Schiffsbegehung schon richtig eit gekommen. Doch nun war es an der Zeit abzubrechen, denn aus dem Kreuzfahrtforum www.shipedia.eu waren etliche Mitglieder an Bord und es war für 10.30 Uhr ein Treffen in der Viking Crown Lounge ausgemacht, das wir natürlich nicht versäumen wollten. Endlich lernten wir ein paar der Leute, die im Forum posten kennen und schnell war ein reger Informationsaustausch im Gange. Was für uns das positivste dieses kleinen Treffens war, man kann sich nun ein Gesicht hinter dem Namen im Forum vorstellen, wie Jutta in ihrem Post nach der Kreuzfahrt so schön geschrieben hat.

An dieser Stelle liebe Grüße an die "Shipedianer" Jutta, Conny und Jürgen mit Begleitung.

Nach dem Treffen war es dann auch schon soweit, dass die Splendour entlang der italienischen Küste auf Bari zu fuhr. Für uns Vier das Halali zum Aufbruch in die Kabinen und uns fertig für den Landgang zu machen. Die Kleidungswahl stellte kein Problem dar, denn wir hatten wieder einen herrlichen Frühsommertag mit knapp 30º Celsius. So trafen wir uns leicht bekleidet gegen ½ 12 Uhr mittags auf dem Pooldeck. Paul nutzt die Nähe zum Windjammer Cafe noch aus, um nachzusehen, was das Buffet alles zu bieten hat und kam mit einer Kleinigkeit an Essen zurück. So verging die Zeit bis zum pünktlichen Anlegen am Kreuzfahrtterminal von Bari wie im Flug.

Anja und ich kannten Bari schon von einem früheren Aufenthalt und hatten für ihre Eltern einen extra Besichtigungsplan der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ausgearbeitet. Nach Verlassen der Splendour ging es zunächst zu Fuß zum Hafenausgang. In unmittelbarer Nähe von diesem tauchten wir in die Gassen der Altstadt von Bari ein. Vorbei an der Chiesa Santa Scolastica mit ihrer barocken Fassade, kamen wir auf die Via Venezia, die praktisch auf der alten Stadtbefestigung verläuft und in die der ehemalige Klosterkomplex der Santa Scolastica im 16. Jahrhundert integriert wurde.

Chiesa Santa Scolastica
Nach gut 200 m kamen wir schon an eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Bari, nämlich an die Basilica San Nicola, in der seit 1089 in deren Krypta die Gebeine des Heiligen Nikolaus ruhen. Die Kirche selbst wurde laut einer Inschrift an der Fassade 1197 geweiht.

Basilica San Nicola von der Stadtmauer aus gesehen
In der Basilica San Nicola
Während wir die Kirche besichtigten zog eine Pilgergruppe in die Krypta ein und am Grab des Heilgen Nikolaus eine Messe zelebriert.

Am Grab des Heiligen Nikolaus
Natürlich musste nach Verlassen der Kirche noch ein Foto mit der Statue des Nikolaus sein, bevor wir unseren Weg durch die verträumten Altstadtgassen von Bari fortsetzten.

Inge, Nikolaus und Paul
Es war nur ein kleiner Spaziergang von der Basilika San Nicola bis zur Kathedrale San Sabino. Im Gegensatz zu unserem letzten Besuch, hatte die Kathedrale dieses mal geöffnet. Natürlich stürmten wir sofort die Kirche. Das Gotteshaus wurde zwischen 1170 bis 1178 wieder aufgebaut, nach dem 1156 die erste dort stehende Kirche durch Wilhelm dem Bösen zerstört wurde. Das eigentliche Schmuckstück der Kirche bildet die Krypta, die im barocken Stil überzogen wurde. Hier sind u.a. die sterblichen Überreste des San Sabino sowie von Sant Columba aufbewahrt.

In der Kathedrale San Sabino
Sterbliche Überreste von Sant Columba
Anja forderte nun unmissverständlich, dass wir zum Cappuccino trinken gehen. Dabei erinnerte sie sich an ein hübsches Cafe am Piazza Mercantile, wo wir bei unserm letzten Bari-Aufenthalt gut und günstig Cappuccino getrunken haben. Es war zwar eine Abweichung von unserer geplanten Route, aber was tut man nicht alles, um seine Frau glücklich zu machen. Schnell hatten wir das Cafe wieder gefunden, aber der Besitzer hatte ganz offensichtlich gewechselt. Nicht mehr ganz so günstig, aber der Cafe gleich gut. Wegen der Hitze löschten wir auch noch unseren Durst und machten so eine ausgiebige Pause.

Am Piazza Mercantile
Nach dieser entschieden wir uns, den Spaziergang durch Bari ein wenig auszudehnen, wozu wir über den Piazza del Ferrarese zum Corso Vittorio Emanuel II. schlenderten. Auf Plakaten hatten wir schon Hinweise gesehen, dass demnächst zu Ehren des Heiligen Nikolaus ein großes Fest stattfinden wird. Dazu war der Piazza del Ferrarese mit einem beleuchtbarem, filigranen Holzgerüst in Form der Basilika San Nicola eingerahmt.

Piazza del Ferrarese
Auf dem Corso Vittorio Emanuel II. ging es vorbei am Cavallo di Creoli.

Cavallo di Creoli
Der Corso führte uns direkt zum Palazzo del Governo (Rathaus) und dem gegenüberliegenden Teatro Piccinni.

Palazzo del Governo (Rathaus)
Teatro Piccini
Hier verließen wir den Corso Vittorio Emanuel II. nach rechts und gelangten so zu dem riesigen Bau des Castello Svevo.

Am Castello Svevo
Das Castello stammt vermutlich aus dem Jahr 1132. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts wurde es immer wieder einmal erweitert bzw. umgebaut. Das Kastell kann zu einem Eintrittspreis von 3,- € (Stand Mai 2012) besichtigt werden. Auch von Innen ist das Castello sehenswert. In einem Museum werden Originalstücke aus verschiedenen Kirchen der Stadt ausgestellt.

Innenhof des Castello Svevo
Museum im Castello Svevo
Nach ausgiebiger Erkundung des Castello machten wir uns auf den Rückweg zum Hafen, wobei wir nochmals diesen herrlichen Blick auf die Kathedrale San Sabino erhaschten.

Schöner Blick auf die Kathedrale San Sabino
Um 17.30 Uhr, also 2 Stunden vor „Alle an Bord“ saßen wir schon wieder auf der Splendour of the Seas und löschten den Durst. Bei der Hitze, die in der Stadt geherrscht hatte, war für uns der Aufenthalt lange genug, um Anja's Eltern die Hauptsehenswürdigkeiten von Bari zu zeigen. Zudem hatten wir für 19 Uhr wieder einen Tisch reservieren lassen. Es war also gerade Zeit genug, um den ersten Durst zu löschen und den Staub von Bari abzuduschen.

Beim heutigen Abendessen bekamen wir bei Adson und André wieder den selben Tisch wie am gestrigen Abend.

"Unser" Waiter Adson
Erst nach dem Essen klärten wir Paul und Inge auf, dass wir sie heute nicht so früh ins Bett lassen. Aus dem Tagesprogramm hatten wir entnommen, dass heute die Show im 42nd Street Theatre erst um 23 Uhr stattfindet. Dies war zwar wirklich spät, aber für unsere Rache wegen des heutigen sehr frühen Weckruf nahezu perfekt. Wir machten Anja's Eltern den Mund wässrig, indem wir, zugegeben ein klein wenig übertrieben, von den Schiffs-Shows schwärmten. So zerrten wir sie zunächst mit in die Champagner Bar beim Atrium, wo wir unsere heutigen Cocktails schlürften. Bei guter musikalischer Unterhaltung verging die Zeit bis zum Beginn der Show rasend schnell. Zeitig machten wir uns auf den Weg ins Theater, wo wir schöne Plätze im vorderen Bereich des Zuschauerraums bekamen. Die heutige Show stand unter dem Motto „Dancin' thru the Movies“ und wurde von den Sängern und Tänzern der Splendour of the Seas gestaltet. Eine flotte kurzweilige Unterhaltung, die uns hier geboten wurde. Als einziges Manko kann angeführt werden, dass der Bediener des Mischpultes wohl schwerhörig sein muss. Die Lautstärke war teilweise fast unerträglich. Die Musik verzerrte und überschlug sich teilweise.

Eine „Gute-Nacht-Zigarette“ auf dem Außendeck beschloss den Abend. Da in dieser Nacht noch die Uhren um eine Stunde vorgestellt wurden, war es fast 01 Uhr, als wir hundemüde unter die Bettdecke schlüpften.






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Samstag, 12. Mai 2012


Kreuzfahrt Splendour of the SeasTag 2: Einschiffung auf der Splendour of the Seas


Normalerweise sind Anja´s Eltern Frühaufsteher, aber heute, am Tag der Einschiffung auf der Splendour of the Seas, waren wir schon um 7 Uhr wach, was an dem schon beschriebenen Zustand unseres Bettes lag. Wir telefonierten also Anja`s Eltern an, die noch tief und fest geschlafen haben. Gemeinsam nahmen wir dann das Frühstück im Hotel ein, das nicht unbedingt ein Hit war. Wir als Fleischfresser hatten die berühmte A-Karte gezogen. Keine Wurst, außer einer absolut minderwertigen Schmelzkäseecke auch kein Käse. Wir nahmen es mit Humor, wussten wir doch, dass wir wahrscheinlich die nächsten 8 Tage auf der Splendour of the Seas gemästet werden. Eine Empfehlung für das Hotel Ariston in Mestre kann ich aber wirklich nicht abgeben.
Nachdem wir unsere Koffer zusammen gepackt hatten, checkten wir im Hotel aus und fuhren von der hotelnahen Bushaltestelle mit der außerstädtischen Bus nach Venedig. Seit einiger Zeit geht vom Piazzale Roma der sogenannte People Mover zum Hafen. Wir suchten also die Haltestelle dieser Schwebebahn auf und wurden sofort an das Ende einer langen Schlange geschickt. Obwohl nur stehen angesagt war, lief der Schweiß in der prallen Sonne von der Stirn. Nach einiger Zeit kam mir das ganze, mitten in Italien, spanisch vor. Vorsichtig ging ich mal an der Schlange vorbei und fragte die Aufsicht, die uns an das Ende der langen Schlange geschickt hatte, welches Problem es mit dem People Mover gibt, worauf er mir erklärte, dass es kein Problem gebe, die Leute stehen alle an der Gepäckaufgabe an. Ja toll und ich stell mir die Beine wegen nichts und wieder nichts in den Bauch. Also, Frau und Schwiegereltern und Koffer gepackt und ab in den People Mover. Fahrkarten für die einfache Fahrt gekauft, Kosten pro Person 1,- €, und schwupp di wupp saßen wir in der Schwebebahn und hatten ein Abteil für uns ganz alleine. Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten und schon standen wir an der Haltestelle Marittima.
Zwar hatten wir schon bei der Anfahrt mit dem Bus gesehen, dass einige Kreuzfahrtschife im Hafen von Venedig lagen, jetzt aber erst sahen wir das ganze Ausmaß. Von den größeren Schiffen lagen ein Schiff der Holland America Line, die NCL Norwigian Jade, die MSC Magnifica und natürlich unsere Splendour of the Seas im Hafen. Auch sahen wir, dass dies heute nicht unbedingt unser Tag war, denn um zur Splendour otS zu gelangen hatten wir fast den weitest möglichen Weg zu gehen. Hier möchte ich gleich anmerken, dass wir nach Ende der Kreuzfahrt, als wir wieder vom Schiffsliegeplatz zum People Mover gelaufen waren, gesehen hatten, dass von diesem ein kostenloser Shuttle-Bus zur Splendour gefahren wäre. Was lernen wir daraus? Manchmal schadet es nicht, wenn man seine „Glotzer“ ein bisschen weiter aufmacht und sich besser umsieht, ab und zu spart man sich ein paar Meter! Aber nach dem Motto: „Alles was nicht unmittelbar zum Tod führt, dient der Abhärtung“, standen wir irgendwann vor der Splendour of the Seas in ihrer ganzen Pracht.

Erster Blick auf die Splendour of the Seas im Hafen von Venedig
Wenigstens klappte dann die Abgabe der Koffer wie am Schnürchen. Als wir diese los hatten, schauten wir in den ersten Stock des Kreuzfahrtterminals, wo der Check-In stattfinden sollte. Hier wurde uns jedoch erklärt, dass dieser erst ab 11 Uhr möglich sei. Bis dahin hatten wir aber noch eine halbe Stunde. Wir beratschlagten nun, was wir nun tun werden. Es gab eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder zurück nach Venedig und dies vor der Abfahrt noch ein wenig unsicher zu machen oder, warten bis der Check-In öffnet, um danach gleich an Bord zu gehen und sich dort die Zeit bis zur Abfahrt vertreiben. Letztendlich entschieden wir uns gemeinsam für die zweite Lösung, die auch mit Sicherheit die stressfreiere Variante war. Im Kreuzfahrtterminal gönnten wir uns einen leckeren Cappuccino und überbrückten so die Zeit bis zur Öffnung der Check-In-Schalter. Da wir auch den Online-Check-In von Royal Caribbean genutzt hatten waren wir 4 innerhalb weniger Minuten registriert, hielten stolz unsere Bordkarten in der Hand und durften schon auf das Schiff gehen.

Gleich sind wir auf der Splendour of the Seas
Beim Betreten des Kreuzfahrtschiffes war das Staunen Anja´s Eltern ins Gesicht geschrieben. Aber auch uns gefiel was wir dort sahen, war doch die Splendour vor kurzem erst renoviert worden. Mein erster Eindruck war, wenn alles so gut gelungen ist wie das Atrium wurde hier ein kleines Juwel geschaffen. Mittlerweile ging es auf 12 Uhr mittags zu. Da das Frühstück recht karg ausgefallen war und das Wissen, dass im Buffet-Restaurant „Windjammer Cafe“ mit Sicherheit leckere Speisen angerichtet waren, trieb es uns wie von Geisterhand zu diesem Ort. Wir suchten uns wegen des herrlichen Wetters einen Tisch in der Nähe der Pool-Bar im Freien und ich schnappte mir Anja´s Papa, um ihm das Buffet zu zeigen. Was das Essen anbelangt sind Anja´s Eltern, gelinde ausgedrückt sehr wählerisch und was noch erschwerend dazu kommt ist, dass sie die Verkörperung des Spruches „Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht“ sind. Vor der Kreuzfahrt tönte Anja´s Papa, dass er auf dem Schiff nichts essen werde. Dann passierte das Unglaubliche. Nachdem ich meinem Schwiegervater alles erklärt hatte, ließ ich ihn allein mit seinem Schicksal, holte mir was zu essen und ging zu unserem Tisch. Nur wenige Minuten später kam Paul, also Anja´s Papa, mit einem gut gehäuften Teller zurück und schwärmte seiner Frau vor, was für eine große Auswahl im Windjammer-Cafe geboten wird und dass hier wohl jeder was zu Essen findet. Ich kann es vorweg nehmen, Paul war auch der erste, der nach dem 2. Tag auf dem Schiff verkündete, dass er seinen Gürtel um ein Loch weiter stellen musste. Ich verstehe das immer noch nicht, wie man zunehmen kann, wenn man doch nichts isst ! Wir waren gerade einmal eine gute Stunde auf der Splendour of the Seas und schon hatte das Wohlfühlen begonnen. Im Vordergrund stand das Personal, das wir bis zu diesem Zeitpunkt kennen gelernt haben. Freundlich, lustig, immer ein Lächeln auf den Lippen, so wie wir es von Royal Caribbean-Schiffen gewohnt waren.

Wer schon mehrere Reiseberichte von mir gelesen hat weiß, dass Anja und ich nach dem Essen einen Espresso brauchen. Deshalb machten wir uns auf dem Weg zum Cafe Latte-tudes auf Deck 6. Dort mussten wir dann zu unserer Überraschung feststellen, dass die „Amerikaner“ in Sachen italienischer Kaffeekultur dazu gelernt haben. Wir bekamen einen absolut leckeren Espresso mit richtig schönem Crema serviert. Gerade hatten wir die Tassen geleert, als auch schon die Durchsage kam, dass die Zimmer zum Bezug frei gegeben sind. Wir waren natürlich gespannt wie ein Flitzebogen, denn war es doch das erste mal, dass wir eine Innenkabine hatten. Unsere Kabine lag auf Deck 7 und hatte die Nummer 7539.

Innenkabine 7539
Eine schöne, zweckmäßig eingerichtete Kabine die ihren Zweck voll und ganz erfüllte, nämlich schlafen, duschen und waschen. Uns fehlte ein wenig das Tageslicht, bzw. der Blick aus dem Fenster ob wir schon in einem Hafen angelegt haben oder wie das Wetter ist. Verständlicherweise waren unsere Koffer zu dieser Zeit noch nicht da, so dass wir mit Anja´s Eltern zu deren Kabine gingen. Ebenfalls ein Innenkabine auf Deck 8, am Heck des Schiffes, Kabinennummer 8077. Wir zeigten ihnen die paar Besonderheiten einer Schiffskabine und zogen dann zusammen los, um das Schiff ein wenig zu erkunden. Nebenbei nutzten wir diesen kleinen Rundgang dazu, unsere Abendessenzeit, die uns für die 1. Essenssitzung zugeteilt worden war, in „My Time“ zu ändern. Wer es nicht kennt, bei der Option „My Time“ kann die Essenszeit zwischen 18.30 Uhr und ca. 21.30 Uhr frei gewählt werden. Das klappte problemlos und wir bestellten für den heutigen Abend gleich einen Tisch um 19 Uhr. Ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass auch, wie bei allen vorhergegangenen Kreuzfahrten, auf der Splendour of the Seas die Uhren mindestens doppelt so schnell wie normal laufen. Es war schon wieder Zeit, den nachmittäglichen Cappuccino zu trinken. So ging es wieder auf Deck 9, wo wir im Freien unser Kaffeechen schlürften. Natürlich durfte ein Gang zur Kuchenecke des Windjammer-Cafe nicht fehlen. Ja, das große Fressen hatte schon wieder begonnen. Noch während wir das auf Kreuzfahrten immer wiederkehrende grausame Ritual der Mästung vollzogen, kamen schon die Durchsagen, dass um 16.30 Uhr die Seenotrettungsübung stattfinden wird. Nach Ertönen des Notfallsignals begaben auch wir uns zu unserer Sammelstation, die sich auf Deck 4, bei den Rettungsbooten befand. Dort angekommen wurden zunächst die Bordkarten abgescannt, um sicherzustellen, dass auch alle Passagiere an der wichtigen Übung teilnehmen.

Nach der Seenotrettungsübung machten wir uns sofort auf den Weg zu den Außendecks, denn das Auslaufen der Splendour of the Seas stand unmittelbar bevor. Kurz vor 17 Uhr schob sich unser Schiff von ihrem Liegeplatz weg und startete als erste, der im Hafen liegenden Schiffe, ihre Tour.

Die Splendour nimmt als erstes der im Hafen liegenden Schiffe Fahrt auf
Wir hatten die Ausfahrt aus Venedig auf einem Schiff schon einmal erlebt, wobei es damals schon dunkel war. Heute konnten wir die Fahrt vorbei an Venedig bei Tageslicht genießen. Es ist schon etwas einmaliges, wenn sich das Schiff am Markusplatz mit seinen herrlichen Gebäuden vorbei schiebt.



Vorbei geht es am Markusplatz auf's offene Meer
Nach diesem Spektakel löschten wir noch kurz unseren Durst, um danach auf die Kabine zu gehen. Dort waren mittlerweile auch unsere Koffer eingetroffen. Die verbleibende Zeit nutzten wir zum Auspacken der Koffer und einer erfrischenden Dusche. Pünktlich um 19 Uhr standen wir vor der Türe des Hauptrestaurants der Splendour of the Seas, dem „King & I“. Am heutigen Abend bekamen wir einen schönen Tisch für 4 Personen und wurden vom Waiter Adson aus Indien und dessem Assistenten André bedient. Bis auf eine Ausnahme hatten wir das Glück immer bei diesen Beiden zu sein. Die Chemie stimmte von Anfang an und wir hatten zusammen viel Spaß. Über das Essen möchte ich mich gar nicht lange auslassen, nur so viel, es war während der gesamten Fahrt reichlich, köstlich und ansehnlich angerichtet. Zudem wurde es von Adson und André, der Etikette entsprechend, serviert. Sogar für Anja´s Eltern fanden wir jeden Abend ein Gericht. Zum Abschluss des Essens versuchten wir den angebotenen Espresso im Restaurant, der ebenfalls köstlich war, so dass wir uns keine Gedanken mehr machen mussten, wo wir diesen jedes mal trinken.

Anja und ich hatten beschlossen, den ersten Tag auf der Splendour mit einem Drink in der Viking Crown Lounge ausklingen zu lassen. Paul und Inge verabschiedeten sich ins Bett, um für den nächsten Tag gut gerüstet zu sein. Wir gönnten uns als Absacker einen Cocktail des Tages und fielen um 23 Uhr auch todmüde ins Bett.



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